Die einwöchige Fahrt im Mietwagen durch Senegals Norden sollte der krönende Abschluss unserer Reise sein. Ein Gefühl von Freiheit, kurze Stopps nach Lust und Laune, den Fahrtwind um die Nase ziehen lassen, die Lieblingsmusik laut aufdrehen und es sich im Wagen gemütlich machen.
Unsere Tour im Mietwagen startete in Senegal am internationalen Flughafen von Dakar. Wir besuchten Touba und fuhren weiter nach Saint Louis. Mit einem Abstecher über den Lac Rose erreichten wir zum Abschluss Popenguine an der Petit Côte.
Karte: Unsere Route mit dem Mietwagen durch Senegal
Wie unsere Fahrt mit dem Leihwagen klappte und welche Probleme wir umschiffen mussten, erfährst du in meinem Erfahrungsbericht. Im zweiten Teil habe ich dir alle wichtigen Informationen und Tipps zusammengestellt, um selbst einen Mietwagen im Senegal zu leihen.
Erfahrungsbericht: Unsere Mietwagentour im Senegal
Nach der Fährfahrt und der Fahrt im Buschtaxi im Süden Senegals, haben wir für die letzte Woche unserer Rundreise einen Leihwagen gebucht. Den Norden des Landes möchten wir on the Road erkunden. Ganz in unserem Tempo.
Vorbereitung: Sicher ist sicher
Ganz sicher bin ich mir nicht, ob alles klappt. Der Autor meines Reiseführers berichtet von seinen schlechten Erfahrungen beim Versuch in Senegal einen Mietwagen zu leihen. Im Internet lese ich von geschlossenen Schaltern, nicht verfügbaren Fahrzeugen und Autos in miserablem Zustand. Viele Reiseblogs raten von Mietwagentouren im Senegal ab. Auch, weil die Miete recht teuer ist.
Ein Grund, warum wir lediglich die letzte Woche und nur den Norden im Mietfahrzeug erkunden. Start ist der internationale Flughafen von Dakar.
Das Fahrzeug haben wir bereits vor einigen Wochen aus Deutschland bei einer internationalen Mietwagenfirma gebucht. Von den ganzen Berichten verunsichert, rufen wir ein paar Tage vor Abfahrt noch einmal am Mietwagenschalter am Flughafen an. Nach mehreren Versuchen bekommen wir jemanden in die Leitung. Die nette Dame versichert uns, dass alles in Ordnung sei und gibt uns die WhatsApp-Nummer des Büros. Dort sollen wir bei Ankunft am Flughafen noch einmal Bescheid geben.
Unser Mietwagen für Senegal
So machen wir es und klingen am Flughafen über WhatsApp durch. Der freundliche Mitarbeiter, diesmal ein Mann, lotst uns zu seinem Schalter. Die Papiere hat er bereits vorbereitet. Am zweiten Gerät funktioniert auch meine Kreditkarte und es kann losgehen.
Auf dem Parkplatz des Flughafens steht unser Leihfahrzeug: Ein fast neuer, kleiner, weißer Toyota. Blitzblank geputzt und gerade einmal 13.000 Kilometer auf dem Tacho. Sorgfältig trägt der Mitarbeiter die kleinen Kratzer ins Übergabeprotokoll ein. Er fährt mit uns noch zur Schranke am Flughafenparkplatz und winkt zum Abschied.
Auf den frisch geteerten, leeren, zweispurigen Straßen vor dem Flughafen stellt sich sogleich das gewünschte Freiheitsgefühl ein. Wir drehen unsere Musik laut auf, testen die Klimaanlage und cruisen gemütlich Richtung Autobahn.

1. Etappe: Über die Autobahn nach Touba
Fahrzeit ca. 1,5 Stunden
Gerade ein paar Jahre alt ist die neue Autobahn nach Touba. Zweispurig ausgebaut, mit Straßenschildern und Raststätten. Fast wie bei uns. Nur Taxen, die am Rand der Autobahn Mitfahrer einsammeln, und überladene LKWs, die langsam auf der linken Spur kreuchen, irritieren das Bild. Es ist fast nichts los und wir kommen mit der maximalen Geschwindigkeit von 110 km/h gut voran.
Am Fenster zieht die trockene Savanne vorbei. Einzeln ragen daraus große Baobabs hervor. Bald verschwinden auch diese. Werden ersetzt durch kleine Büsche und Akazien, die das verdorrte Grasland durchbrechen.

Nach etwa anderthalb Stunden nähern wir uns Touba. Ein quirliges Städtchen mit mehr Pferdekutschen auf den staubigen Straßen als Autos. Langsam zuckeln wir hinter einen vollbesetzten Pritschenwagen her. Ab und an hält er am Straßenrand, lässt Passagiere auf- und absitzen – so sieht also der öffentliche Verkehr in Touba aus.

Die Große Moschee von Touba
Langsam stoßen wir ins Zentrum von Touba vor: Dort, wo die Hauptverkehrsadern zusammenlaufen thront auf einem offenen Platz die riesige Moschee. Über 60 Meter reichen die fünf schlanken Minarette in den Himmel. Millionen Pilger finden zum Gebet in Gebetshalle und Säulengängen Platz, wenn einmal im Jahr fast ganz Senegal zu Gast ist. Pilgerziel ist das Grab von Amadou Bamba, dem Mouriden-Gründer.
Beeindruckt folgen wir unserem Guide durch schmucke Säulengänge mit marokkanischem Mosaik, bestaunen die glänzenden Marmor-Fassaden und die enorme Größe des Gotteshauses. Die Grande Mosquée von Touba ist eine der größten Moscheen in Afrika.

Als wir die Moschee verlassen umringen uns rund 50 Kinder und strecken uns ihre roten Blechdosen entgegen. Sie betteln für ihren Marabouth. Eine traurige, im Land gesellschaftlich akzeptierte Sitte. Hier, im Pilgerzentrum, anscheinend besonders stark praktiziert. Als Gegenlohn für das erbettelte Geld erhalten die Kinder Bett und Brot und dürfen beim Marabouth den Islam lernen.
Mit bitterem Beigeschmack suchen wir das Weite und verlassen nach einem Abschiedsfoto die Stadt. Anstatt in Touba einzukehren, entscheiden wir uns für einen Essenstopp unterwegs.
2. Etappe: Von Touba nach Saint Louis
Fahrzeit ca. 3 Stunden
Noch lange erkenne ich im Rückspiegel die Minarette der Großen Moschee, als wir auf der R30 in Richtung Darou Mousty die Stadt verlassen. Wir halten hinter dem Stadttor vor einigen Ständen am Straßenrand. Frauen rühren in riesigen Blechtöpfen. Es duftet verführerisch. Wir entscheiden uns für eine Portion Thiebondienne: Reis mit Fisch – das Nationalgericht Senegals. Für die Weiterfahrt nehmen wir uns ein paar in heißem Öl gebackene Beignets mit. Köstlich!
Die Straße ist gut geteert. Nur ab und an überholen wir ein voll beladenes Buschtaxi oder einen Minibus. Die Landschaft fliegt an uns vorbei. Kleine improvisierte Siedlungen streuen sich in die Steppe. Bunte Wäsche trocknet in der Sonne. An Weggabelungen und Kreuzungen sind Verkaufsstände aufgebaut. Anscheinend ist gerade Erntezeit von Wassermelonen. Vollbeladene Lastwagen kippen ganze Berge davon am Wegesrand ab.


Bis Doyene Dakhar kommen wir gut voran, dann tappen wir in die Falle und folgen unserem Navi über die R31 nach Ourak. Kurz zögere ich. Der direkte Weg zur größeren und vermutlich besser ausgebauten N2 ist zwar länger, aber vielleicht schneller? Doch nachdem mir zwei Routenplaner einen anderen Weg empfehlen und an der Weggabelung die Weiterfahrt Richtung Ourak offensichtlich die mehr befahrene Route ist, folgen wir dem Navi.
Ein Weilchen geht es gut, bis wir bei Ourak auf staubige Piste treffen. Walzen planieren die Erde für eine neue Fahrbahn. Teils rattern wir über die holprige Erde, teils führt eine provisorische, staubige Sandpiste neben der neuen Straße her. Steine schlagen gegen die Karosserie. Ich bin froh Vollkasko inklusive Unterbodenschutz gewählt zu haben.
Die nächsten rund 20 Kilometer bis Louga ziehen sich wie Kaugummi. Dort treffen wir endlich auf die, wie erwartet, gut ausgebaute N2. Inzwischen weht uns ein angenehm kühler Fahrtwind ins Auto und wir können die Klimaanlage ausschalten. Bei Einbruch der Dunkelheit begrüßt uns die Brücke Faidherb, das Wahrzeichen von Saint Louis.

Kolonialstadt Saint Louis
Kaum haben wir die Brücke verlassen wird es ruhiger in den Straßen, die im Schachbrett-Muster der Altstadt durchziehen. Das historische koloniale Zentrum von Saint Louis bettet sich auf eine Insel im Fluss Senegal, zwischen der eigentlichen Stadt auf dem Festland und einer Landzunge am Ozean. Teils schick renovierte, teils halb verfallene Kolonialhäuser säumen die Straßen.

Über eine weitere Brücke gelangen wir auf das vorgelagerte Land. Die bis Mauretanien reichende schmale Landzunge grenzt den Atlantik von der Mündung des Senegal-Flusses ab. Jetzt wird es trubelig. Kinder und Schafe laufen durcheinander, Taxen schieben sich an Pferdedroschken vorbei. Fischer flicken ihre Netze in einem chaotischen Durcheinander am Hafen, in dem hunderte bunte Fischerboote schaukeln. Stärker könnte der Kontrast zur Kolonialstadt kaum sein.

Ganz am Ende der Stadt erreichen wir am langen Sandstrand unser Hotel. Hier bleiben wir drei Nächte und erkunden das alte Saint Louis und seine Umgebung ganz in Ruhe.
Meine Hoteltipps in Saint Louis
- Ndar Ndar House €€* im kolonialen Zentrum.
- Hotel Cap Saint Louis €€* Bungalowanlage am Meer.
3. Etappe: Von Saint Louis zum Lac Rose
Fahrzeit ca. 5 Stunden
Auf unserer Weiterfahrt an die Petit Côte machen wir einen Abstecher an den Lac Rose. Etwa 40 Kilometer vor Dakar ist er ein beliebtes Ausflugsziel aus der Hauptstadt.
Eine weitere Sehenswürdigkeit auf dem Weg, die Wüste Lampoul an der Atlantikküste, lassen wir links liegen – eigentlich rechts aus Perspektive unserer Fahrt auf der N2. Für eine weitere Nacht fehlt uns die Zeit und nur zum „Anschauen“ frisst uns der Abstecher zu viel Zeit.
Einen Umweg wert sei aber der Rosa See. So heißt es. Fotos auf Instagram versprechen einen fantastisch pinken See, schwereloses Treiben im salzigen Wasser und spannende Bootstouren über den See zu den Stätten des Salzabbaus.
Getümmel im Großraum Dakar
Um die Mittagszeit tauchen wir in den Großraum Dakar ein. Schon bald stecken wir mitten im Verkehrschaos. Im Schritttempo schieben wir uns durch die Auto- und Menschenmenge.
Skeptisch beäuge ich die vorgeschlagene Route auf dem Handy. Achtung, unbefestigte Straße, heißt es an mehreren Stellen. Wie ich es auch drehe und wende, von der möglichen Autobahnabfahrt geht es nicht anders – also folgen wir dem angezeigten Weg. Immer tiefer verschwinden wir im Labyrinth der Sandpisten.
Der starke Regen der letzten Nacht hat tiefe Pfützen auf den Wegen hinterlassen. Und dann kommt es wie es kommen musste: Vor uns erstreckt sich eine riesige Wasserlache. Die ganze Straße ist überschwemmt. Vorsichtig tasten wir uns voran. Als wir die Hälfte geschafft haben, steigt das Wasser bis fast zur Karosserie unseres Leihwagens. Bloß nicht weiter, sagt mir mein Bauchgefühl. Aber durch das Wasser wieder zurück ist auch keine angenehme Aussicht.
Hinter uns taucht ein höher gelegtes Geländefahrzeug auf. Mit deutlich mehr Power unter der Haube als unser Wagen. Wir lassen ihn vor. Erstmal schauen, wie er durchkommt. Aufmerksam beobachten wir, wie sich der SUV seitlich durch die Pfütze schiebt. Bis das Wasser schließlich auf Höhe der Motorhaube steht. Mit einem Ruck zieht sich der Wagen auf der anderen Seite wieder heraus.
Das reicht. Für unseren kleinen Toyota ist hier Schluss. Wir drehen um, so gut es zwischen Wasser und aufgehäuften Sandbergen geht. Doch wie nun weiter? Wir biegen in mehrere Wege ein. Landen mal in Sackgassen. Mal erneut vor Wasserlachen. Auch Fragen nach dem Lac Rose bringen uns gerade nicht weiter. Fast eine Dreiviertelstunde irren wir umher bis wir endlich auf einer mehr oder weniger geteerten Straße landen.
Wir folgen den Car Rapides, den Minibussen des öffentlichen Verkehrs in Dakar, und schaukeln über unzählige Schlaglöcher hinweg in Richtung Lac Rose.

Lac Rose – der Retba See
Reichlich genervt kommen wir am Lac Rose an. Bereits an der Zufahrt versuchen uns die Schlepper abzufangen. Wollen uns Fahrten im Quad, Bootstouren und Souvenirs aufschwatzen.
Wir haben inzwischen so viel Zeit verloren, dass wir uns nur kurz einmal das rosa Wasser anschauen möchten. Den riesigen Parkplatz haben wir heute fast für uns. Also konzentrieren sich alle Guides, die Damen mit ihren Souvenirs und Restaurant-Einweiser auf uns. Etwas unwirsch lassen wir sie stehen und marschieren schnurstracks zum See.
Still und glatt liegt dieser in einem wunderschönen blau vor uns. Einzig Boote und Stege streuen knallig pinke Farbkleckse ins Bild. Reichlich enttäuscht mache ich ein paar Fotos. Aufgrund des starken Regens gestern sei der See nicht Rosa, erklärt uns ein Guide, der hartnäckig an unserer Seite geblieben ist. Er berichtet uns vom Salzabbau, den hier jeder ohne Gebühr betreiben darf. Allerdings von Hand, um das zerbrechliche Ökosystem nicht zu beschädigen. Salz gäbe es im See genügend – der Salzgehalt ist sogar höher als im Toten Meer.

Einen guten Artikel über das Weiße Gold des Sees hat die GEO verfasst. Einen kurzen Bericht über die nach starken Regenfällen fehlende rosa Färbung und die Konsequenz für viele vom Tourismus lebenden Anwohnern kannst du bei der Deutschen Welle nachlesen.
Mit etwas Abstand, kann ich vor diesem Hintergrund die Aufdringlichkeit der Guides und Schlepper verstehen. Sie kämpfen um ihre Existenz. Um etwas Geld zur Ernährung ihre Familien. Jetzt wünsche ich mir, etwas freundlicher geblieben zu sein. Zumindest einen Blick auf die Souvenirs geworfen zu haben oder eine Kleinigkeit zu essen. Vor Ort war ich in dem Moment einfach nur genervt. Und der See eine große Enttäuschung nach der langen, anstrengenden Fahrt.
Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass der Lac Rose mit mehr Zeit ein spannendes Ausflugsziel ist. Wenn man sich drauf einlässt, den Geschichten dahinter zuhört und vielleicht noch eine Tour in die angrenzende Dünenlandschaft vor dem Atlantik anschließt. Und damit durchaus seinen Platz auf der Liste der schönsten Sehenswürdigkeiten im Senegal verdient hat.
Hoteltipps am Lac Rose
- Camping le Nomade €: Relaxte Herberge mit Pool
- Lac du Gîte €€*: Naturnahe Ökolodge am See
4. Etappe: Lac Rose – Popenguine
Ca. 1,5 Stunden
Eine letzte Etappe steht uns heute noch bevor. Unser Ziel ist das kleine Küstenörtchen Popenguine an der Petit Côte. Hier möchten wir unsere Senegal Reise bei ein paar entspannten Tagen am Meer ausklingen lassen.
Dieses Mal schlagen wir den Routenvorschlag unseres Navis aus. Hauptsache nicht wieder den gleiche Weg zurück durch das Chaos im Großraum Dakar. Spontan schlagen wir eine alternative Strecke über Ndiakhirate Digue ein. Eine gute Entscheidung: die Straßen sind geteert und akzeptabel befahrbar. Und der Verkehr ist deutlich entspannter.
Zwar kommen wir so nicht direkt auf die Autobahn, aber der Umweg zur nächsten Auffahrt ist gut beschildert. Auf der Autobahn geht es dann schnell: Vorbei am Flughafen, und von der Abfahrt der Autobahn ist es nicht mehr weit nach Popenguine.
Lediglich das letzte Stück zu unserer Unterkunft wird erneut etwas holprig. Dafür fahren bis zum Strand vor und ein herrlicher Blick auf die über dem Ozean untergehende Sonne belohnt die Fahrt. So findet der Tag doch noch ein herrliches Ende!
Popenguine und die Petit Côte
Die Petit Côte ist die touristisch entwickelte Küste nördlich von Dakar. Wir waren hier bereits zuvor auf unserer Rundreise. Doch von allen Orten, die wir entlang der Küste besucht haben, gefällt mir Popenguine mit Abstand am besten.
Es ist ein sehr authentischer, beschaulicher Ort. Der Strand ist malerisch von Klippen eingefasst. Mit unserem Mietwagen machen wir in den nächsten Tagen noch ein paar Ausflüge. Viele Highlights des Landes sind von unserer Unterkunft aus gut zu erreichen.

Auch zum Flughafen, wo wir am letzten Urlaubstag unseren Leihwagen wieder abgeben, ist es nur etwa eine halbe Stunde Fahrzeit. Die Rückgabe des Mietfahrzeugs läuft wie die Abholung völlig unkompliziert. Aufgrund der begrenzten Freikilometer pro Tag wartet zwar eine kleine Nachzahlung auf uns, aber selbst da kommt uns der freundliche Mitarbeiter entgegen.
Hoteltipps in Popenguine
- Villas Badiene €€€: Luxuriöse Villen am Strand
Fazit zur Mietwagenfahrt im Senegal
Entgegen meiner Befürchtungen und anders lautender Berichte hat unsere Fahrt im Mietwagen durch Senegals Norden gut geklappt. Der Roadtrip war eine echte Bereicherung unserer Rundreise. Trotzdem bin ich froh, nicht die ganze Reise im Leihfahrzeug gemacht zu haben – für uns war es die perfekte Mischung das Land in unterschiedlichen Verkehrsmitteln von Fähre, über Buschtaxi, Transfers und Taxen, bis hin zum Leihwagen zu bereisen.
Alles was du zur Fahrt im Mietwagen im Sengal wissen musst
Ausgehend von unseren Erfahrungen, habe ich dir im Folgenden alle wichtigen Infos für eine sichere Fahrt im Leihwagen im Senegal zusammengefasst.
Der Mietwagen
Mit unserem Leihwagen hat alles super geklappt. Die Abwicklung war unkompliziert und das Fahrzeug in top Form: ein strahlend weißer, sauberer Toyota. Technisch einwandfrei und gerade einmal 13.000 Kilometer gelaufen.
Bewegst du dich auf den Hauptverkehrsstraßen und im städtischen Raum von Dakar, reicht ein normales Fahrzeug aus. Je nach Anzahl der Mitfahrer und Gepäck gibt es unterschiedliche Mietwagen-Größen. Der Kleinwagen war für uns zu zweit perfekt. Wer etwas abseits der Hauptrouten unterwegs sein möchte, sollte über ein Geländefahrzeug nachdenken.
Die Mietwagenfirma und Mitarbeiter
Auch die Abwicklung war sehr professionell, fast so wie ich es aus Deutschland kenne. Ein ganz großes Plus geht an die Mitarbeiter der Mietwagenfirma, die super freundlich und hilfsbereit waren. Während der einwöchigen Reise erhielten wir unterwegs sogar eine WhatsApp-Nachricht mit der Frage, ob alles in Ordnung sei.
Gut war es, vor der Abholung des Wagens einmal durchzurufen. Auch die WhatsApp-Nummer des Schalter-Mitarbeiters hätte uns bei einem Schaden sicherlich gute Dienste erwiesen. Denn viel Betrieb ist an den Schaltern im Flughafen nie gewesen. Sowohl bei der Abholung des Wagens als auch bei der Abgabe, bei Ankunft mit dem Flieger und bei Rückflug war ein Großteil der nebeneinander aufgereihten Mietwagenschalter verweist. Keine Mitarbeiter in Sicht.
Wir haben übrigens bei Sixt gebucht. Es sind aber auch andere internationale Mietwagenfirmen im Senegal mit einem Büro vor Ort. Über Vergleichsportale findest du den passenden Mietwagen für dich.
Die Verleih-Bedingungen
Wir hatten mit Full-Full-Tankregelung gebucht. Das ist die fairste Variante – du bekommst das Fahrzeug vollgetankt und gibst es vollgetankt wieder ab. Hier gibt es ein kleines Minus für unsere Mietwagenfirma, denn der Wagen war bei Abfahrt nicht vollgetankt. Es wurde aber im Übergabeprotokoll der Tankstand vermerkt und wir mussten ihn auch nur wieder bis dorthin getankt zurückgeben. Ganz genau ist das natürlich nicht.
Ein weiteres kleines Ärgernis war die begrenzte Kilometerzahl pro Tag. In meinem Vergleich habe ich leider keinen Anbieter gefunden, der unbegrenzte Kilometer anbietet. Dies bestätigte uns auch der Mitarbeiter – zumindest für die international tätigen Unternehmen. Wir hatten pro Tag 100 Kilometer frei, was uns nicht gereicht hat. Das war uns auch bereits vor Abfahrt klar. Bei der Rückgabe hat uns der Mitarbeiter noch einmal 20 Kilometer pro Tag zusätzlich eingetragen, so dass die Nachzahlung nicht allzu groß war. Es besteht vor Ort in einem gewissen Rahmen also durchaus Handlungsspielraum.
Wir haben den Wagen mit Vollkasko inklusive Unterboden-, Reifen- und Glasschutz ohne Selbstbeteiligung gebucht. Was anderes würde ich für den Senegal auch nicht empfehlen. Die Straßenverhältnisse sind so schlecht, dass durch Steinschlag schnell kleine Kratzer und Beschädigungen entstehen.
Daher ist ebenfalls die Kontrolle des Wagens vor Fahrtbeginn sehr wichtig. Der Mitarbeiter unserer Mietwagenfirma hat uns zum Fahrzeug begleitet und selbst den Schadenzettel ausgefüllt. Natürlich haben wir selbst einmal gegengescheckt und es war wirklich alles sehr detailliert eingetragen.
Polizeikontrollen im Senegal
Während unserer 1-wöchigen Fahrt im Norden des Senegals haben uns zweimal Polizisten am Wegesrand angehalten. Beides mal war der Polizist sehr freundlich, hat Fahrzeugschein und Führerschein kontrolliert und uns dann ohne Anstalten weiterfahren lassen.
Hier sei aber anzumerken, dass im Süden des Senegals sehr viel mehr Kontrollen erfolgen. Bei unserer Fahrt im Buschtaxi durch die Casamance, hielten wir an zahlreichen Militärkontrollen. Der Taxifahrer stieg meistens aus und diskutierte mit den Kontrolleuren. Er bezahlte auch jeweils einen Obolus, aber das war bei dem nicht verkehrstauglichen, überladenen Fahrzeug nicht verwunderlich.
Die Straßenverhältnisse im Senegal
Im Norden des Senegals sind die Hauptverbindungsstraßen recht gut ausgebaut. Sobald man von den wichtigsten Verbindungen abweicht, trifft man oft auf Pisten. Diese sind mal mehr mal weniger gut befahrbar. Auf jeden Fall ist deutlich mehr Zeit einzuplanen. Auch gängige Navigationssysteme verkalkulieren sich dabei häufig.
Die beiden Autobahnen waren einwandfrei. Hierfür ist eine geringe Mautgebühr zu zahlen. Leider gibt es im ganzen Land nur zwei Autobahnen: Von Dakar in Richtung Saly / MBour und von Dakar nach Touba über Thiès.
Im Süden des Landes sind die Straßen in deutlich schlechterem Zustand. Selbst Hauptverbindungen sind mit Schlaglöchern übersäht. Man kommt nur sehr langsam voran. Siehe dazu auch meinen Artikel über unsere Fahrt im Buschtaxi durch den Süden des Senegals und Gambia.
Abgesehen von der Autobahn und wichtigen Verbindungen ist die Beschilderung an den Straßen spärlich. Die meisten Schilder sind auf Französisch, der Amtssprache im Senegal. Einige auch in Wolof, der wichtigsten Lokalsprache des Landes.
Eine Routenplaner-App oder ein Navi ist deshalb unabdingbar. Wir haben mit den kostenlosen Routenplaner-Apps Maps.me und google.maps navigiert. In Maps.me waren vergleichsweise etwas mehr kleine Wege verzeichnet. Sobald es von den größeren Straßen ab ging, zeigten uns beide Apps nicht immer die optimalen Verbindungen an. Einmal wurden wir durch eine mehrere Kilometer lange Baustelle über Sandpisten geschickt. Einmal endeten wir an einer überschwemmten Straße, die wir nicht passieren konnten. Häufig macht es Sinn, Umwege für bessere Bedingungen der Straßen in Kauf zu nehmen – das berücksichtigten beide Navigationssysteme in ihren Routenvorschlägen zu wenig.
Generell kann man sich auf die Zeitangaben der Navis oft nicht verlassen. In der Regel solltest du mehr Zeit einplanen. Insbesondere dann, wenn es in abgelegene Gebiete mit Pisten geht.
Straßenverkehr im Senegal
Im Senegal herrscht Rechtsverkehr und es gelten die internationalen Verkehrsregeln. Auf den Autobahnen darfst du maximal 110 km/h fahren. Abgesehen von diesem Tempolimit werden die Verkehrsregeln eher flexibel ausgelegt. Man muss daher im Verkehr ganz besonders auf andere Verkehrsteilnehmer achten.
Besonders im Großraum Dakar sind die Straßen voll. Es wird gedrängelt und Autos schieben sich rechts und links aneinander vorbei. Das ist sehr nervenaufreibend und anstrengend. In anderen Städten wie Saint Louis oder Touba erschweren die zahlreichen Pferdegespanne das Vorankommen. Oft gibt es nur eine Fahrspur, so dass man hinter den langsamen Gefährten hinterherzuckelt.
Auch ist jederzeit damit zu rechnen, dass Taxen, Minibusse oder Pferdekarren unvermittelt am Straßenrand anhalten, um Passagiere oder Waren ab- und einzuladen. Da stellt selbst die Autobahn keine Ausnahme dar.
Weitere Tipps für eine gute Fahrt mit dem Mietwagen im Senegal
Wo einen Mietwagen für Senegal buchen?
Einen Mietwagen in Senegal kannst du bei internationalen Firmen sowohl in der Stadt Dakar als auch am internationalen Flughafen buchen. Im Ankunftsbereich des Airports reihen sich mehrere Schalter von Mietwagenfirmen aneinander. Dennoch macht es Sinn den Leihwagen vorab online zu buchen. Die Schalter sind häufig nicht besetzt und es stehen jeweils nur wenige Fahrzeuge zur Verfügung.
Neben den internationalen Firmen vermieten auch nationale Anbieter Leihwagen. Achte dann besonders auf den Zustand des Fahrzeuges und den entsprechenden Versicherungsschutz.
Wie viel kostet ein Mietwagen im Senegal?
Ein Mietwagen im Senegal ist nicht günstig. Ein Kleinwagen mit vollem Versicherungsschutz ohne Selbstbeteiligung kostet etwa 70 bis 90 Euro pro Tag. Ein Geländefahrzeug ist mit deutlich über 100 Euro pro Tag entsprechend teurer. Die besten Preise kannst du über Vergleichsportale finden.
Eine preiswertere Variante ist es vor Ort einen Taxifahrer als Chauffeur anzuheuern. Je nach gewünschter Fahrstrecke, Ort und eigenem Verhandlungsgeschick kannst du hier für einen Tag ab 60 Euro Glück haben. Der Vorteil: Das Geld fließt nicht in internationale Firmen außer Landes ab und du hast einen ortskundigen Führer gleich an Bord. Dafür musst du in der Regel deutliche Abstriche bezüglich des Komforts im Fahrzeug machen.
Worauf ist beim Leihen eines Mietwagens im Senegal zu achten?
Bei der Suche nach einem Mietwagen, vergleiche nicht nur die Preise, sondern auch die Mietbedingungen der Anbieter. Achte dabei besonders auf Folgendes:
- Versicherung: Meine Empfehlung – Vollkasko mit Zusatzschutz für Glas, Reifen, Unterboden ohne Selbstbeteiligung
- Freikilometer: Vergleiche wie viele Freikilometer pro Tag inklusive sind und was Zusatzkilometer kosten
- Grenzübertritt: Möchtest du in die Casamance oder nach Gambia, achte darauf, dass der Grenzübertritt erlaubt ist. Nach Gambia ist das häufig der Fall, so auch bei unserer Mietwagenfirma.
- Klimaanlage: Eigentlich Standard, aber sicher ist sicher
- Tankregelung: Am fairsten ist Voll/Voll
- Zustand des Wagens: Unbedingt vor Fahrtantritt selbst überprüfen!
Kann man im Senegal selbst fahren?
Im Senegal kannst du als Selbstfahrer einen Mietwagen oder das eigene Fahrzeug fahren. Stelle dich allerdings darauf ein, dass der Verkehr in Städten, insbesondere in Dakar, chaotisch ist und teils schlechte Wegebedingungen herrschen. Siehe meine Ausführungen zum Verkehr und Straßenverhältnissen oben.
Welchen Führerschein benötige ich im Senegal?
Im Senegal benötigst du einen internationalen Führerschein und den dazu gehörigen nationalen Führerschein, um ein Fahrzeug zu fahren oder zu mieten.
Wo gibt es im Senegal Tankstellen?
In allen größeren Städten im Senegal und entlang der Hauptstraßen gibt es viele Tankstellen. In abgelegenen Gebieten liegen Tankstellen etwas weiter auseinander, daher macht es Sinn vor Aufbruch in diese Gegenden Voll zutanken.
Ist eine Tour im Mietwagen im Senegal gefährlich?
Um sicher im Mietwagen oder dem eigenen Fahrzeug durch den Senegal zu reisen, solltest du beim Fahren besonders wachsam sein. Rechne immer damit, dass Verkehrsregeln von anderen Verkehrsteilnehmern nicht beachtet werden oder Ziegen, Rinder und Kinder unvermittelt auf der Straße auftauchen. Zudem sind die Straßenbedingungen teils schlecht, Bodenwellen und Schlaglöcher nicht gekennzeichnet und schnell zu übersehen. Passe deine Geschwindigkeit darauf an.
Generell ist es ratsam – wie in vielen anderen Ländern auch – keine Wertgegenstände sichtbar im Fahrzeug liegen zu lassen. Abraten würde ich dir von Fahrten bei Nacht. Die Straßen sind in der Regel nicht beleuchtet, Fahrzeuge fahren ohne Licht oder Tiere und Menschen kreuzen die Fahrbahn. Besonders in der Casamance im Süden des Senegals ist von Nachfahrten abzusehen, da in einigen Gebieten Rebellen in der Nacht die Wege kontrollieren.
Wenn du mehr über die Reise in unterschiedlichen Verkehrsmitteln im Senegal erfahren möchtest, lies auch meine Artikel:
- Fähre Dakar Ziguinchor und Infos zur Nord-Süd-Querung des Senegals
- Im Buschtaxi durch Senegal – von Cap Skirring über Gambia nach Kaolack
- Die schönsten Senegal Sehenswürdigkeiten inklusive Tipps zur Anreise zu den Highlights im zweiten Teil des Artikels
Hast du bereits einen Mietwagen im Senegal gemietet? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen?
*Dieser Artikel enthält Empfehlungs-Links. Sie führen dich zu Produkten, Hotels und Reisebausteinen, die ich dir besonders ans Herz lege. Kaufst oder buchst du über diese mit einem Stern* gekennzeichneten Links, erhalte ich als Dankeschön eine kleine Provision. Für dich entstehen keine Mehrkosten. Tausend Dank für diese Unterstützung meines Blogs!
Tuula Lipponen
27. September 2023Mir gefällt, dass man anhand des Bildes die genaue Route des Roadtrips nachverfolgen kann. Ich will mit meinen Freunden ebenfalls einen Roadtrip planen. Das wichtige dafür ist ein Auto. Wir werden uns beim richtigen Ansprechpartner noch ein gutes Auto mieten.