Die Fahrt mit der Fähre von Dakar nach Ziguinchor war für mich ein außergewöhnliches Erlebnis auf unserer Senegal Rundreise. Zudem ist die Fährfahrt eine bequeme und relativ günstige Art das Land in Nord-Süd-Richtung zu durchqueren. Senegal misst hier immerhin etwa 500 Kilometer. Und mittendrin schneidet sich der kleine Staat Gambia tief ins Land ein.
Das Besondere an der Inlandsfähre zwischen Dakar und Ziguinchor: Die Schifffahrt führt zum großen Teil über den Atlantik. Erst südlich von Gambia lenkt die Fähre in den Fluss Casamance ein.
In diesem Artikel berichte ich dir von meinen Erfahrungen der rund 16 Stunden dauernden Fährfahrt ab Dakar. Zudem erhältst du alle Infos und praktische Tipps für die Buchung und Planung der Reise mit der Fähre zwischen Dakar und Ziguinchor.
Erfahrungsbericht: Mit der Fähre von Dakar nach Ziguinchor
Noch immer bin ich unsicher, ob mit unserer Fährfahrt ab Dakar alles klappt. Das Geld für die Tickets habe ich bereits vor Wochen per Western Union an die Reiseagentur im Senegal geschickt. Dazu der Scan unserer Reisepässe. Eine Woche später erhielt ich ein Foto von zwei Kassenbons. Diese sollen wir in Dakar am Fähr-Schalter am Hafen gegen die originalen Tickets eintauschen.
Zwei Tage vor Abfahrt schauen wir am Schalter vorbei. Lieber auf Nummer sicher gehen und nicht bis zur Abfahrt warten, denke ich mir. Außerdem sind wir ohnehin gerade am Hafen von Dakar, da wir einen Ausflug zur Ile de Gorée planen – eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Dakar.
Wir haben Glück, die Schalterhalle ist komplett leer. Die Dame hinter dem Tresen nimmt meine ausgedruckten Kopien entgegen und reicht uns ohne zu zögern die Tickets. Mir fällt ein Stein vom Herzen, unserer Fahrt in den Süden Senegals mit der Fähre ab Dakar steht nichts mehr entgegen. Und wir reisen in einer der begehrten Kabinen.
Ticket-Reservierung aus Deutschland
Ich hatte vorab im Reiseführer und in Reiseblogs gelesen, dass die Kabinen unbedingt weit im Voraus reserviert werden sollten. Doch wie machen, wenn wir erst drei Tage vor Fährabfahrt in Dakar ankommen?
Auch mein Reiseführer hilft da nicht weiter. Also google ich und lese, dass man die Tickets über eine im Senegal ansässige Agentur vorab kaufen kann. Drei Anfragen versende ich. Auf gut Glück versuche ich es auch über die Internetseite der Fähr-Betreiber Cosama. Antwort erhalte ich lediglich von der Reiseagentur Doudou TAMBA. Sie reagieren prompt auf meine Fragen, also buche ich die Tickets für zwei Plätze in der 8er-Kabine. Alles klappt wunderbar – ich kann den Kontakt nur weiterempfehlen.
Einchecken und doch noch umbuchen…
Mein Reiseführer verrät weiterhin, dass das Einchecken seine Zeit braucht. Ab 14 Uhr öffnen die Schalter und man sollte reichlich Zeit vorab einplanen. Doch unser Pool am Hotel Union Amicale Corse* ist verlockender, also erreichen wir den Hafen von Dakar erst gegen 17 Uhr.
An der dritten Passkontrolle erwartet uns dann die böse Überraschung: In der 8er-Kabine dürfen wir das Hauptgepäck nicht mitnehmen. Es muss wie bei einem Flug aufgegeben werden. Und das bedeutet wiederum langes Warten bei der Gepäckausgabe nach Ankunft der Fähre – so habe ich es mehrfach gelesen. Und genau das wollten wir mit der Kabinenbuchung vermeiden!
Die Aufregung ist groß – so hatten wir uns das nicht vorgestellt und wir plädieren auf falsche Informationen auf der Webseite. Wo genau ich die Info las, weiß ich allerdings nicht mehr so genau. Egal, irgendwie fühlen wir uns trotzdem im Unrecht und landen nach reichlich Gemecker (vielleicht geht ja doch was?) schließlich beim Dienst habenden Chef.
Dieser preist uns gegen Aufpreis die 4er-Kabine an. Dort haben wir nicht nur einen Schrank für unser Gepäck, sondern auch ein eigenes Bad, was ich später sehr zu schätzen weiß. „Und ein Frühstück inklusive“, ereifert sich der Chef weiter. Wir haben Glück, wie uns der Chef versichert, dass dort noch Plätze frei sind. Die 2er-Kabinen sind bereits seit langem ausgebucht.
Schließlich reihen wir uns in die Schlange am Ticketschalter ein und buchen zwei Plätze in der 4er-Kabine. Ich ärgere mich über den Aufwand der Ticketbuchung vorab und die verlorene Provision, die wir der Agentur gezahlt haben. Die Tickets hätten wir auch kurzfristig vor Ort bekommen. Aber wer weiß das schon so genau im Vorfeld?
Sicherheitskontrolle à la africain
Nächste Hürde ist die Sicherheitskontrolle für das Handgepäck. Der Gepäckscanner funktioniert zwar nicht, aber auf die Frage ob wir ein Messer oder Waffen bei uns haben antworten wir wahrheitsgemäß: „Ein Taschenmesser für das mitgebrachte Obst haben wir dabei.“
Das war die falsche Antwort. Mein geliebtes Schweizer Taschenmesser darf nicht mit. Es muss zurück an den Polizisten, der zuvor unsere Pässe und Tickets kontrolliert hat. Unter meinem argwöhnischen Blick umwickelt der Polizist es komplett in Klebeband und schreibt meinen Nachnamen mit Edding auf das Papier. Dann steckt er es in seine Hosentasche. „Beim Aussteigen treffen wir ihn wieder“, versichert er mehrmals, „dann bekommt ihr das Taschenmesser zurück.“
Kann man nichts machen, denke ich und gehe weiter in den Wartesaal. Dort müssen wir die Zeit bis zum Boarding um 19 Uhr in stickiger Luft überbrücken. Die aufgestellten Ventilatoren scheinen die Luft nur umzuwälzen ohne Frische herbeizuführen. Zum Glück sind wir nicht schon eher zum Hafen gefahren und haben schon einige Zeit mit dem Umtausch unserer Tickets vertrödelt.
An Bord der Fähre Aline Sitoé Diatta
Um 19 Uhr bewegt es sich im Saal. In einer geordneten Schlange spazieren wir über das Hafengelände von Dakar zur Fähre. Hinein in den geöffneten Bauch, in dem bereits die ersten Autos verfrachtet sind. Alles läuft sehr gesittet und gut organisiert ab für afrikanische Verhältnisse.
Senegals Fähre Aline Sitoé Diatta macht einen soliden Eindruck. Recht geräumig teilt sich das Schiff in mehrere Decks auf. Nach dem Autodeck folgen zwei Etagen mit den Kabinen, dem Saal der Schlafsessel und dem Restaurant. Darüber befinden sich die Außendecks.
Das Innere ist sauber, das Restaurant nahezu steril. Wer eine 4er oder 2er-Kabine gebucht hat, bekommt hier morgens sein gratis Frühstück. Nichts Besonderes, Kaffee mit Milchpulver, labbriges Baguette, Butter und Marmelade. Ansonsten ist die Karte übersichtlich, für meinen Geschmack wenig attraktiv und für senegalesische Verhältnisse recht teuer. Kein Wunder, dass sich die meisten Fahrgäste ihr Essen selbst mit an Bord der Fähre bringen. Auch wir haben Proviant dabei.
Einrichten in unserer Kabine
Zunächst verschwinden wir auf der Fähre in unserer Kabine. Kurz nach uns treffen unsere Mitreisenden ein: ein junges Pärchen. Wir machen uns kurz bekannt und gehen dann unserer Wege.
Die Kabinen erinnern mich an Jugendherbergen der 70er Jahre. Hinter den orangenen Vorhängen vor den einfachen Stockbetten haben wir etwas Privatsphäre. Sogar ein Fenster hat der Raum. Und eine Klimaanlage. Ich inspiziere noch schnell das Bad: Einfach und etwas in die Jahre gekommen, aber in Ordnung.
Richtig zu schätzen lerne ich unser privates Bad erst später. Auf dem Weg über die Flure der Fähre zieht uns ein unangenehmer Gestank entgegen. Die öffentlichen Toiletten sind allenfalls mit zugehaltener Nase zu ertragen. Auf der Tür der Dusche prangt ein vielsagendes, per Hand geschriebenes Schild: Nur duschen, urinieren bitte auf der Toilette. Umso mehr genieße ich am Abend meine warme Dusche in unserer Kabine, bevor ich ins Bett gehe.
Abfahrt der Fähre in Dakar
Im Saal richten sich die Reisenden auf ihren Schlafsesseln ein oder folgen dem Programm auf den beiden großen Bildschirmen. Wir ergattern einen Platz auf den wenigen Holzbänken an Deck und blicken auf den Hafen.
Es ist inzwischen dunkel. Noch immer steigen nachkommende Passagiere an Bord. Das Gepäck und Anhänger mit großen Kisten werden verladen. Ganz so schnell scheint die Fähre Dakar nicht zu verlassen.
Exonam hat ein mulmiges Gefühl, da sich die Kabinen nicht abschließen lassen und unser komplettes Gepäck – mit Ausnahme der Wertsachen, die wir bei uns tragen – auf dem Zimmer ist. Also kehrt er in die Kabine zurück, während ich das Ablegen beobachte. Langsam verschwinden die Lichter des Hafens von Dakar in der Dunkelheit. Die Fähre wiegt sich bald in den Wellen auf dem offenen Meer.
Zurück in der Kabine erzählt mir Exonam, dass ihn sein Gefühl nicht getäuscht hat. Als er aus der Dusche kam, stand ein fremder junger Mann im Raum. Man habe ihm gesagt, er könne hier schlafen verteidigt er sich wenig glaubwürdig und verschwindet schnell wieder.
Wir machen es uns daher lieber in den Stockbetten gemütlich. Ich bin froh über die dicke Wolldecke in der frischen Luft der Klimaanlage. Aber auch über meine eigene dünne, die ich unter die etwas muffig wirkende Decke ziehe. Wir schauen einen Film, kauen auf unseren Kaugummis gegen Reisekrankheit und schlummern schließlich beim Schaukeln des Schiffes ein.
Ich schlafe unruhig. Bei jedem Aufwachen horche ich in mich hinein. Ich habe Angst, dass mir schlecht wird. Reiseübelkeit ist für mich keine Unbekannte.
Dabei versuche ich mich so wenig wie möglich zu bewegen, denn bei jedem Umdrehen knatscht die Matratze unter mir. Doch die drei anderen scheinen fest zu schlafen.
Fahrt durch die Casamance
Es ist schon hell, als wir aufwachen. Die Fähre schaukelt kaum noch. Ich bin neugierig, ob wir schon in die Flussmündung der Casamance eingefahren sind. Doch durch das Fenster erblicke ich nur Wasser.
Wenig später beim Frühstück sehe ich dann endlich Land. Palmen und kleine Häuschen ziehen vorbei. Werden langsamer. Dann bleiben sie stehen.
Sind wir schon da? Es ist eigentlich viel zu früh. Irritiert schaue ich an Deck was los ist. Wir haben angelegt. Von einem Mitreisenden erfahre ich, dass wir in der Flussmündung der Casamance an der Insel Carabane halt machen. Einige Passagiere steigen aus. Andere ein. In der Ferne springen Delfine aus dem Wasser.
Wir dürfen während der etwa einstündigen Pause leider nicht von Bord. Auch wenn die Landschaft mit ihren Sandstränden und Palmen sehr verlockend wirkt.
Noch mehrere Stunden folgt die Fähre wir im Anschluss dem Flusslauf. Am Ufer zieht ein endloser Teppich aus Mangroven vorbei. Hier und da durch einen See oder Fluss unterbrochen. Ab und an schaukeln unter uns Fischerboote im Wasser. Kleine Bojen markieren, wo Fangkörbe für Krebse unter Wasser liegen.
Die Sonne steigt höher. Es ist gerade 10 Uhr, aber inzwischen fast unerträglich schwül-heiß. Die wenigen Sitzmöglichkeiten an Deck schmoren in der prallen Sonne. Neben dem Schornstein dröhnt uns das Motorengeräusch in den Ohren. Wir lassen uns im Schatten der Schiffswand auf einem Gang nieder und beobachten das vorbeiziehende Ufer.
Jetzt bei Tageslicht begutachte ich die Fähre genauer. Insgesamt macht das in Deutschland erbaute Schiff einen guten Eindruck. Doch schaut man genauer hin, entdecke ich gerissene Seile an den Rettungsbooten. Gelöste Ösen. Ich frage mich, wo die Rettungswesten sind. Und ob im Notfall überhaupt jemand wüsste, wie die Boote ins Wasser gelassen werden. Naja, denke ich, irgendwie bekommt es die Besatzung schon hin. Irgendwie geht es ja immer. Dann versinke ich wieder in der Betrachtung des eintönig vorbeiziehenden Ufers.
In regelmäßigen Abständen kehren wir in unsere Kabine zurück. Um im klimatisierten Raum abzukühlen. Und um zu schauen, ob unsere Mitreisenden noch schlafen und die Kabine damit „sicher“ bleibt.
Ankunft mit der Fähre in Ziguinchor
Gegen 12 Uhr legt die Fähre in Ziguinchor im Hafen an. Es dauert noch eine ganze Weile, ehe wir von Bord gehen. Doch dann geht alles ganz schnell.
Wir verlassen das Schiff mit unserem Gepäck und erkennen im Wartesaal direkt den Polizisten, der mir mein Messer abgenommen hat. Als wir ihn ansprechen, fragt er kurz nach dem Namen und schon zieht er das gut eingewickelte Objekt aus der Tasche und reicht es mir.
Als wir den Fährhafen hinter uns lassen bin ich froh, dass wir nicht noch auf unser Gepäck warten müssen. Vor dem Eingang stürmt das typisch afrikanische Chaos auf mich ein. Taxen versuchen uns in ihr Fahrzeug zu verfrachten. Frauen halten mir Bananen unter die Nase. Kleine Jungen strecken mir ihre Dose entgegen, in der Hoffnung auf ein paar Centimes.
Für uns geht es zum Gare Routiere und von dort mit dem Buschtaxi weiter nach Cap Skirring – die Strände im Süden zählen zu Senegals absoluten Highlights. Auf der Rückreise verbringen wir noch eine Nacht in Ziguinchor, das durchaus einen weiteren Blick wert ist.
Senegal – Welche Nord-Süd Verbindungen gibt es?
Die schönsten Sehenswürdigkeiten des Senegals verteilen sich auf die küstennahen Bereiche. Während Dakar mit seinem internationalen Flughafen Einfallstor für Reisen in den Senegal ist, befindet sich in der Casamance eine spannende Kultur und atemberaubende Sandstrände. Das Land dazwischen teilt der kleine Staat Gambia.
Die Strecke von etwa 450 Kilometern kannst du entweder im Auto, mit dem Flugzeug oder eben mit der Fähre zwischen Dakar und Ziguinchor überwinden. Mein Vergleich zeigt dir, für wen sich die unterschiedlichen Verkehrsmittel am besten eignen.
Fähre Dakar – Ziguinchor
Fahrzeit: ca. 16 Stunden
Optionen: 4x pro Woche, davon 2x mit der Fähre Aline Sitoé Diatta. In der Aline Sitoé Diatta gibt es Schlafkabinen (2er, 4er, 8er) und Schlafsessel. Auch Autos werden transportiert.
Kosten: ab 15.900 CFA (24 Euro) pro Person im Schlafsessel bis 30.900 CFA (47 Euro) in der 2er Kabine
Komfort: Je nach gewähltem Ticket recht komfortabel.
Ideal für: Rundreisen. Die Fährfahrt überbrückt eine Strecke von Nord nach Süd.
Mehr Infos: www.cosama.sn
Buschtaxi / Bus Dakar – Ziguinchor
Fahrzeit: Mind. 10 Stunden direkt
Optionen: Es gibt eine Busverbindung der Gesellschaft Dakar Dem Dikk (DDD) zwischen Dakar und Ziguinchor. Abfahrt täglich am Morgen. Alternativ stückelt man die Route in Fahrten mit dem Buschtaxi. Zwischen den Städten verkehren sowohl Sept-Places (Taxen für sieben Fahrgäste) als auch Minibusse. Mit der Abfahrt wartet das Fahrzeug jeweils bis es voll besetzt ist. Das kann mitunter dauern.
Kosten: Im Bus DDD 9.000 CFA (14 Euro)
Komfort: Gering. Die Fahrt im Minibusse und Sept-Places (Buschtaxi) ist eng, stickig und unbequem. Zudem muss zweimal die Grenze Gambia / Senegal überquert werden (kein Visa nötig). Die Reisebusse sind klimatisiert, haben aber längst nicht europäischen Standard. Sie halten unterwegs an mehreren Stationen.
Ideal für: Trans-Afrika-Querung mit mehreren Stopps auf der Strecke. Oder als Fahrt in eine Richtung bei einer Rundreise.
Mietwagen / eigenes Fahrzeug Dakar – Ziguinchor
Fahrzeit: individuell, ca. 9 Stunden
Optionen: Bei der Mietwagenbuchung zum Beispiel am Flughafen von Dakar ist oft die Grenzüberquerung nach Gambia erlaubt – in den Mietwagenbedingungen nachlesen! Unbedingt auf guten Versicherungsschutz achten. Eine Einwegmiete ist nicht möglich, der Wagen muss zurück nach Dakar.
Kosten: Mietwagen kleinste Kategorie ab ca. 60 Euro pro Tag
Komfort: Komfortabel. Die größeren Straßen im Norden des Senegals sind in Ordnung. In der Casamance sind die Straßenverhältnisse jedoch meist schlecht bist sehr schlecht. Zudem trifft man hier vermehrt auf Militärkontrollen auf dem Weg. Von Nachtfahrten ist abzuraten. Der Weg sollte daher in mehrere kleine Etappen aufgeteilt werden.
Ideal für: Erfahrene Afrika-Reisende mit viel Zeit, am besten im eigenen Fahrzeug
Inlandsflug Dakar Ziguinchor
Flugzeit: ca. 50 Minuten
Optionen: Es gibt einen Flughafen für Inlandsflüge in Cap Skirring (an der Küste) und in Ziguinchor. In der Regel sind die Flüge nach Ziguinchor günstiger. Aktuell ist der Flughafen aber geschlossen und alle Flüge enden in Cap Skirring (Stand Dezember 2022). Es bestehen tägliche Verbindungen.
Kosten: ca. 50 bis 100 Euro
Komfort: Komfortabel, da sehr kurze Flugzeit
Ideal für: Alle, die wenig Zeit für ihre Senegal Reise mitbringen.
Fährfahrt perfekt für Rundreisen im Senegal
Für unsere Rundreise war die Fähre von Dakar nach Ziguinchor und die Rückreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und teils Transfers optimal. Die Fährfahrt hat uns noch einmal eine ganz neue Perspektive eröffnet. Bei der Rückfahrt teilten wir die Route in mehrere Etappen und stoppten unterwegs an zahlreichen Highlights im Senegal.
Wahl der richtigen Fähre und Tickets
Welche Fährschiffe verkehren zwischen Dakar und Ziguinchor?
Hast du dich für die Fahrt mit der Fähre zwischen Dakar und Ziguinchor entschieden, heißt es noch das richtige Schiff und das passende Ticket finden.
Die Fähren zwischen Dakar und Ziguinchor starten viermal wöchentlich. Jeweils 2x pro Woche legt das Schiff Aline Sitoé Diatta in Dakar und Ziguinchor ab. Je zweimal die kleineren Fähren Anguene oder Diambogne.
Alle Fähren betreibt die staatliche Gesellschaft Cosama. Also welches Schiff wählen? Ganz klar, die Aline Sitoé Diatta, falls du nicht auf ein bestimmtes Datum fixiert bist. Nur diese hat Schlafkabinen, komfortablere Schlafsessel und ein Restaurant. Das in Deutschland erbaute Schiff fasst bis zu 500 Personen. Die Fähre ist in Ordnung, wenn auch seit Inbetriebnahme 2008 etwas in die Jahre gekommen.
Die kleineren in Südkorea gefertigten Schiffe Anguene und Diambogne unterstützen den Fährverkehr im Senegal seit 2015. Sie bieten weit weniger Komfort und auch der Seegang soll deutlich stärker spürbar sein. Es gibt weder Kabinen, noch ein Restaurant.
Welches Ticket für die Fährfahrt wählen?
Welches Ticket der Aline Sitoé Diatta du wählst, hängt von deinem Budget ab. Und davon, welchen Komfort und Vorlauf für den Ticketkauf du hast.
- Die Schlafsessel sind am günstigsten (15.900 CFA, ca. 24 Euro) und in der Regel kurzfristig am Ticketschalter in Senegal erhältlich. Die Sessel befinden sich in einem Schlafsaal und bieten ähnlichen Komfort wie die Sitze in einem modernen Reisebus. Dein Hauptgepäck musst du aufgeben und kannst nur Handgepäck mit dir führen.
- Die 8er-Kabinen kosten nur wenig mehr (18.900 CFA pro Person, 29 Euro). Du schläfst in einem Stockbett. Tickets bekommst du häufig noch wenige Tage vorher oder selbst am Tag der Abfahrt. Auch hier musst du das Hauptgepäck aufgeben.
- Wir haben in einer 4er-Kabine geschlafen (28.900 CFA pro Person, 44 Euro). Der deutliche Vorteil gegenüber einer 8er-Kabine ist das Bad mit Toilette und Dusche auf dem Zimmer. Zudem ist ein Frühstück inklusive und es gibt einen Schrank für das Hauptgepäck. Das erspart dir mehrere Stunden warten und Chaos an der Gepäckausgabe nach Ankunft der Fähre. Die 4er-Kabine solltest du im Voraus buchen.
- Gleiche Vorteile hat die 2er-Kabine mit zusätzlicher Privatsphäre (30.900 CFA, 47 Euro). Es gibt an Bord nur wenige Doppelkabinen und diese sind schnell vergriffen. Also unbedingt deutlich im Voraus buchen, insbesondere zu beliebten Daten wie zur Weihnachtszeit.
Stand der Preise und Informationen Anfang 2023. Aktuelle Angaben findest du auf der Internetseite von Cosama.
Weitere Infos und FAQ zur Fähre Dakar Ziguinchor
Wo fährt die Fähre in Dakar und Ziguinchor ab?
- In Dakar am Gare Maritime International
- In Ziguinchor am Gare Maritime
- Zwischenstopp am Fähranleger der Ile de Carabane
Wann fährt die Fähre ab Dakar und Ziguinchor?
Abfahrt in Dakar:
- Dienstag und Freitag um 20 Uhr mit der Fähre Aline Sitoé Diatta
- Donnerstag und Sonntag um 20 Uhr mit der Fähre Anguene oder Diambogne
Abfahrt in Ziguinchor:
- Donnerstag und Sonntag um 13 Uhr mit der Aline Sitoé Diatta
- Dienstag um 13 und Freitag 15 Uhr mit der Fähre Anguene oder Diambogne
Wie lange dauert die Fährfahrt zwischen Dakar und Ziguinchor?
Die Fahrt mit der Fähre zwischen Dakar und Ziguinchor dauert ca. 16 Stunden.
Wo kaufe ich ein Ticket für die Fähre Dakar – Ziguinchor?
Der Kauf der Tickets für die Fähre zwischen Dakar und Ziguinchor erfolgt direkt an der Anlegestelle. In Ziguinchor und Dakar kannst du jeweils für beide Richtungen ein Ticket erwerben. Der Ticketschalter in Dakar befindet sich neben dem Terminal der Fähren zur Ile de Gorée. Du ziehst eine Wartenummer und kaufst dann das gewünschte Ticket am Schalter, falls verfügbar. Zur Buchung ist ein Reisepass erforderlich. Die Tickets sind personengebunden und verfallen bei Nichtantritt.
Besonders für die begehrten Kabinen kannst du dich vorab auf eine Warteliste eintragen lassen. Allerdings musst du dafür am Schalter vor Ort vorstellig werden, teils mehrfach. Eine Online-Buchung ist derzeit nicht möglich. Ich habe es über das Formular auf der offiziellen Seite versucht, aber niemals eine Antwort erhalten. Inzwischen ist die Online-Buchungsfunktion wieder gesperrt.
Reservierung aus Deutschland
Eine Vorbuchung aus dem Ausland ist über eine im Senegal ansässige Agentur möglich. Am besten etwa vier bis drei Wochen im Vorfeld.
Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Reiseagentur Doudou TAMBA gemacht. Der Agentur schickst du vorab eine Kopie von deinem Reisepass und den Ticketpreis inkl. Vermittlungsgebühr (6.000 CFA pro Ticket) per Western Union. Du erhältst eine Kopie der reservierten Tickets. Mit diesen gehst du in Dakar oder Ziguinchor an den Ticketschalter und tauschst sie gegen die Original-Tickets ein.
Mein Tipp: Am Ticketschalter in Dakar ist am Vormittag weniger Betrieb. An den Tagen der Fährabfahrt wird es am Nachmittag voll. Wir waren zwei Tage vor unserer Abfahrt ohnehin vor Ort, da wir zur Ile de Gorée gefahren sind. In dem Zuge haben wir uns gleich unsere Fährtickets abgeholt.
Wie läuft der Check-In für die Fähren ab?
Der Check-In beginnt bereits mehrere Stunden vor Abfahrt der Fähre in Dakar bzw. Ziguinchor. Bei uns lief aber alles sehr schnell. So dass es auch reichte 2 Stunden vor Abfahrt am Hafen zu sein. Eine Stunde vor dem Ablegen wird der Schalter geschlossen. Erst dann geht es aufs Schiff. Vorher überbrückt man die Wartezeit im schwülen Wartesaal auf unbequemen Bänken.
Mein Tipp: Ins Handgepäck dürfen keine gefährlichen Gegenstände, wie Messer oder explosive Flüssigkeiten. Hierauf solltest du vor Aufgabe des Hauptgepäcks achten.
Was du im Handgepäck auf die Fähre mitnehmen solltest?
Reist du im Schlafsessel oder in einer 8er-Kabine, kannst du lediglich dein Handgepäck mitnehmen. Das Hauptgepäck wird wie im Flugzeug aufgegeben. Diese Dinge solltest du im Handgepäck dabei haben:
- Warme Sachen zum Überziehen
- Eine Decke oder Innenschlafsack
- Ohrstöpsel (Der Raum mit den Schlafsesseln ist Durchgangsbereich. Zudem laufen die Fernseher die ganze Zeit.)
- Reisetabletten, wenn du anfällig für Seekrankheit bist
- Sonnenschutz: Brille, Creme und Hut
- Kamera und Handy
- Pass und Portemonnaie
- Hygieneartikel
- Essen und Getränke, wenn du nicht alles teuer im Restaurant kaufen möchtest
Meine Hoteltipps vor und nach der Fährfahrt
In Dakar
Hotel Union Amicale Corse Dakar* €€: Das Hotel liegt im Plateau-Viertel und damit nicht weit von der Anlegestelle der Fähre entfernt. Es gibt einen schönen Pool im blühenden Garten und Zugang zum Meer – ideal um die Zeit vor der Abfahrt am Abend zu überbrücken.
► Noch mehr schöne Hotels in Dakar
In Ziguinchor
Hotel Le Perroquet €: Charmantes, sauberes kleines Hotel direkt am Fluss Casamance. Einladene Terrasse mit Flussblick, gutes Essen und klimatisierte Zimmer rund um den grünen Garten. 700 Meter Fußweg zum Fähranleger.
Les Jardins du Flamboyant* €€: Hübsches Kolonialgebäude im Herzen von Ziguinchor mit Pool und Restaurant unter langstieligen Palmen. 650 Meter vom Fähranleger entfernt.
*Dieser Artikel enthält Empfehlungs-Links. Sie führen dich zu Produkten, Hotels und Reisebausteinen, die ich dir besonders ans Herz lege. Kaufst oder buchst du über diese mit einem Stern* gekennzeichneten Links, erhalte ich als Dankeschön eine kleine Provision. Für dich entstehen keine Mehrkosten. Tausend Dank für diese Unterstützung meines Blogs!
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