Kpalimé ist ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderfreunde. Aber allen voran für Jeden, der Wasserfälle liebt. Auch für mich hatten zahlreiche Ausflüge, Wanderungen und Wochenendtrips im letzten Jahr die Wasserfälle rund um Kpalimé zum Ziel.
Dies sind die bekanntesten, darunter meine drei Lieblinge:
#1 Cascade de Yikpa/ Agumatsa /Wli-Falls
Mein Liebling * für die Aktiven

Mein liebster Wasserfall ist die Cascade de Yikpa. Auch Agumatsa genannt. Dreimal bin ich inzwischen zu dem Wasserfall gewandert. Einmal davon von ghanaischer Seite aus – hier als oberer Wli-Fall Ghana bekannt.
Von Yikpa in Togo aus steige ich einen schmalen, teils steilen und rutschigen Pfad hinauf und wieder hinunter. Anstrengend, aber tolle Ausblicke über die Grenze nach Ghana entlohnen den Schweiß. Der Wasserfall selbst ist gigantisch.
Laut meinem Reiseführer sind die Wli-Falls die höchsten Wasserfälle in West-Afrika. Das Ambiente am Fuße des Yikpa-Falls ist berauschend. Und wer sich bis ganz unter das herabstürzenden Wasser wagt, spürt die enorme Kraft auf der Haut. Teils als wohltuende, teils als harte Massage.
Mein Tipp: Folge dem Pfad unterhalb des Yikpa-Falls und du erreichst das Plateau des unteren Wasserfalls, der sich auf ghanaischen Boden ergießt. Von hier aus hast du einen tollen Blick auf den unteren Wli-Fall zu deinen Füßen und den oberen Wli-Fall hinter deinem Rücken.

Informationen zur Cascade de Yikpa
Eintritt: 2.000 F CFA pro Person zu zahlen an der Organisation direkt neben dem Hinweisschild zum Wasserfall in Yikpa + Trinkgeld für den obligatorischen Guide. Von ghanaischer Seite 5.000 – 7.000 F CFA (je nach Route) für die Wanderung zu beiden Wli-Falls.
Erreichbarkeit: ca. 2 Stunden von Kpalimé aufs Plateau Danyi. Sehr schlechte Straße nach Yikpa, 4×4 empfohlen (oder Chauffeur, der die Straßen kennt). Anstrengende Wanderung ca. 1 Stunde (eine Strecke und gleicher Weg zurück)
Geeignet für einen Tagesausflug oder im Rahmen eines Wochenendes auf dem Plateau. Baden möglich. Weg nicht nach starkem Regen zu empfehlen. Auch in der Trockenzeit kann es auf dem steilen Schotter rutschig sein – daher gehört der Wasserfall sicherlich nicht bei jedem zu den Favoriten.
#2 Cascade de Womé
Der Romantische für Badenixen und Instagrammer

Über unzählige Stufen steigen wir hinab ins Tal. Seit meinem letzten Besuch erleichtert eine neue Treppe den Weg hinab und später wieder hinauf. Wir schlängeln uns zwischen Palmen, Farnen, Baumriesen und Bananenstauden hindurch. Queren einen kleinen Bach. Dann öffnet sich der Blick auf eine Lichtung. Und er liegt vor uns: der Wasserfall von Womé.
Um uns herum ragen die Wände des Kessels empor. Vor uns glitzert die Sonne in der kleinen Lagune. Dahinter gießt sich das Wasser beinahe andächtig hinab. Der Wasserfall ist nicht besonders hoch, dafür das Szenarium wunderschön. Besonders an den Wochenenden und in den Ferien ist die Cascade de Womé ein beliebtes Ausflugsziel: Gruppen plantschen im See, Familien picknicken auf den Steinen unter den schützenden Felsen, Verliebte schießen Fotos vor der romantischen Kulisse.
Mein Tipp: Am Morgen oder Abend ist es meist schön leer am Wasserfall und das Licht herrlich für Fotos.
Informationen zur Cascade de Womé
Eintritt: Ticket ist vor Ort an der Cascade de Womé vor dem Abstieg zu zahlen.
Erreichbarkeit: Von Kpalimé ca. 1 Stunde mit dem Moto oder Auto (ohne 4×4 anstrengend, aber möglich); anschließend Fußmarsch ca. 15 Minuten über Treppe
Geeignet für einen Ausflug mit Picknick und Baden.
#3 Cascade de “Kpimé en Haut“
Der Idyllische für Naturliebhaber

Er liegt hoch oben auf dem Plateau. Oberhalb des Stausees bei Kpimé führt er ganzjährig Wasser. Anders als sein großer Bruder zu seinen Füßen. Doch der obere Wasserfall von Kpimé ist jederzeit einen Besuch wert – nicht nur wenn der untere Kpimé-Fall (siehe unten) trocken liegt.
In praller Sonne steigen wir stetig bergan. Schweißgebadet trotten wir unserem Guide hinterher und freuen uns über den Stopp an einer Herberge. Der folgende Pfad ist angenehmer. Wir spazieren durch blühende Kaffeeplantagen und über einfache Höfe. Auf dem Boden trocknen Kaffeebohnen in der Sonne.

Eine Bewohnerin bietet uns frisch bereiteten Tchoukoutou (das regionale Bier aus Hirse) an. Es verbreitet einen pelzigen Geschmack im Mund. Nichts für mich. Mit Mühe leere ich anstandshalber die gereichte Schüssel.
Weiter den kleinen Weg entlang, öffnet sich bald der Blick über den Stausee. Nach etwa einer Stunde hören wir das rauschende Wasser. Mitten im Grün, abseits von jeglicher Menschenseele, kullert der kleine Wasserfall über die Steine. In absoluter Idylle lauschen wir dem Plätschern und genießen die Ruhe.
Mein Tipp: Mit einem Guide findest du nicht nur die kleinen Wege auf dem Plateau besser, er weiß zudem noch einiges nebenbei zu erzählen. Guides warten am Eingang zum unteren Wasserfall; oder frage nach individuellen Guides am Hotel.
Informationen zum oberen Wasserfall von Kpimé
Eintritt: Am Ticketschalter für den unteren Wasserfall als Kombiticket + Guide (ca. 5.000 F CFA, Verhandlungssache)
Erreichbarkeit: Nach Kpimé-Woumé ca. 15 Minuten von Kpalimé mit dem Auto. Vom Wasserfall Kpimé zu Fuß ca. 1 Stunde, auch teilweise mit dem Moto möglich.
Geeignet für eine (kleine) Wanderung mit idyllischem Stopp und Picknick. Die Tour lässt sich über das Plateau verlängern, zum Beispiel nach Kouma Konda oder zum Staudamm. Wichtig ist dafür ein guter Guide, da keine Wege ausgeschildert sind.
#4 Cascade de Kpimé
Der Imposante für Sightseeing-Catcher

Von der Hauptstraße aus erhasche ich den ersten Blick auf den riesigen Wasserfall. Er stürzt sich die komplette Steilwand des Plateaus hinab. Über mehrere Stufen auf unterschiedlichen Ebenen.
Die letzten wenigen Meter legen wir zu Fuß zurück. Die Gischt des herab tosenden Wassers schlägt mir erfrischend ins Gesicht. Baden ist nicht möglich, aber wir nehmen uns die Zeit für ein kleines Picknick und ausgiebige Fotos vor dem beeindruckenden Wasserfall.
Mein Tipp: Der Wasserfall von Kpimé führt nur in bzw. kurz nach den Regenmonaten (Juli/August) Wasser. Ist der Stausee gefüllt, wird der Staudamm auf dem Plateau geöffnet – ein Wasserkraftwerk nutzt die Energie ansonsten zur Stromerzeugung und leitet das Wasser direkt in die Turbinen ab. Solltet ihr zur Regenzeit in Kpalimé sein, nehmt auf jeden Fall diesen Spot mit.
Informationen zur Cascade Kpimé
Eintritt: Am Ticketschalter am Eingang (ca. 2000 F CFA)
Erreichbarkeit: Aus Kpalimé kommend Richtung Atakpamé bis nach Kpimé-Woumé; gut ausgeschildert und erreichbar mit dem Auto oder Moto-Taxi in ca. 15 Minuten.
Geeignet für Ausflüge (Gruppen, Familien) mit dem Bus oder Auto. Picknickplatz. Kein Baden möglich.
#5 Cascade de Kamalo
Das Paradies für die kleine Auszeit

Der Wasserfall von Kamalo wirkt fast gezähmt. Der Zugang ist einfach. Wir folgen der Straße Missahoe und fahren direkt mit dem Auto vor. Ein Bretterverschlag schirmt den Wasserfall gegen neugierige Augen auf der Vorbeifahrt ab. Nicht sehr einladend. Doch nach Zahlen des geringen Eintritts blicken wir hinter den Zaun und erblicken ein kleines Paradies.
Säuberlich säumen ein paar Blumen das Wasserbecken. Auf einer kleinen Bank gegenüber richten wir uns ein. Ich genieße die Ruhe. Beobachte die vorbeischaukelnden Schmetterlinge. Verfolge das herabstürzende Wasser mit den Augen. Atme die frische Luft und verspüre den leichten Wind auf der Haut. Fast meditativ.
Mein Tipp: In der Nähe befinden sich einige alte deutsche Kolonialgebäude und ein deutscher Friedhof. Lass sie dir von einem der Guides vor Ort zeigen.
Informationen zur Cascade de Kamalo
Eintritt: Kleines Eintrittsfee vor Ort
Erreichbarkeit: Rue de Missahoe mit dem Auto ca. 10 Minuten aus Kpalimé
Geeignet für eine kleine Auszeit. Picknickplatz. Kein Baden möglich.
#6 Cascade de Agbatoe / Tomégbé
Der Ungezämte für Entdecker

Auf dem Weg zur Grenze nach Ghana zweigen wir in Tomégbé zum tief in den Bergen versteckten Wasserfall ab. An einem kleinen Abzweig lassen wir das Moto stehen. Der Fußmarsch ist anstrengend. Ich konzentriere mich auf jeden Schritt – über Steine und rutschigen Boden geht es steil bergab. Und später wieder schweißtreibend hinauf.
Zum Glück ist es nicht weit. Bald schon hören wir das Wasser rauschen. Noch über ein paar Steine geklettert, dann sehen wir auch die hinab brausenden Wassermassen. Je nach Saison ist der Wasserfall wild und schlägt sich mehrere Meter tief ins Becken zu seinen Füssen. Das Baden ist daher nicht immer ungefährlich.
Informationen zur Cascade de Agbatoe
Eintritt: Ticket bei einem Guide im Ort
Erreichbarkeit: Mit dem Moto ca. 1 Stunde von Kpalimé; steiler und anstrengender Fußmarsch ca. 20 Minuten.
Geeignet für einen Halbtagesausflug. Baden mit Vorsicht!
#7 Cascade de Gbaledza
Der Wiederwillige für Abenteurer

Nach einem tödlichen Unglück am Wasserfall Gbaledza war dieser bis vor Kurzem gesperrt. Jetzt ist der untere Wasserfall wieder zugänglich. Den Weg zum oberen Wasserfall richtet die Dorfgemeinschaft derzeit neu her.
Entspannt spazieren wir durch Felder und unter Mangobäumen hindurch. Rechts schweift mein Auge in das Tal hinab. Links erhasche ich einen ersten Blick auf unser Ziel. Hell glänzend hebt er sich von den grünen Bäumen ab. Die letzten Meter klettern wir über einige glitschige Felsen. Dann haben wir es geschafft.
Das tosende Wasser springt vor uns von Fels zu Fels. Auf den großen Steinen suchen wir uns einen schattigen Platz. Von hier oben haben wir einen herrlichen Blick – über uns der Wasserfall, unter uns das Tal.

Mein Tipp: Bei der Organisation kannst du auf einem netten Areal am Bach entspannen, picknicken und dich mit Getränken stärken. Oder so wie wir, die auf dem Weg vom Baum mit Steinen oder Zwille ‚geschossenen‘ Mangos genießen.
Informationen zur Cascade de Gbaledza
Eintritt: 2.000 F CFA pro Person am Ticketschalter an der Hauptstraße + Trinkgeld für den obligatorischen Guide
Erreichbarkeit: Hauptstraße von Kpalimé Richtung Atakpamé bis Kpele Tsavié ca. 45 Minuten. Die Organisation befindet sich am Ortsausgang auf rechter Seite hinter einem Bambuszaun. Wanderung ca. 1 Stunde.
Geeignet für einen Stopp auf der Weiterfahrt Richtung Atakpamé. Baden gefährlich!
#8 Cascade de Tokpli
Der Bescheidene für Slow-Traveller

Den Wasserfall Tokpli habe ich erst vor kurzem entdeckt. Er ist weniger bekannt und liegt etwas abseits in den Bergen zwischen Kpalimé und Ghana. Allein die Anfahrt nach Kouma Tokpli ist beeindruckend. Es geht durch feuchten Tropenwald und entlang von Bergen mit wundervollen Ausblicken.
Ganz nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ genieße ich die Fahrt mit dem Moto über die holprige Piste. Mehrfach stoppen wir für das ein oder andere Foto.
Das letzte Stück spazieren wir durchs Grün. Gleich zwei kleine Wasserfälle sind einfach zu Fuß zu erreichen. Unter dem Dach schattiger Bäume erwartet uns ein kleiner, sympathischer Picknickplatz. Andächtig fließt dahinter der kleine Wasserfall unspektakulär hinab.
Mein Tipp: Nimm dir Zeit für die Anfahrt (den besten Ausblick hast du vom Moto aus). Die Landschaft ist wunderschön und eröffnet dir tolle Ausblicke.
Informationen zur Cascade de Tokpli
Eintritt: Ticket bei einem Guide, du solltest in Begleitung eines Guides hierherkommen
Erreichbarkeit: Mit dem Moto oder Auto ca. 45-60 Minuten. Anschließend Fußmarsch ca. 15 Minuten.
Geeignet für einen Tagesausflug mit Besuch von Kouma Konda, Forêt Missahoe etc. Picknickplatz.
#9 Cascade Akloa bei Badou
Für alle, die nicht genug kriegen können

Er liegt nicht wirklich in der Region um Kpalimé, aber weil er so schön ist, will ich ihn hier trotzdem erwähnen.
Wem die Wasserfälle rund um Kpalimé noch nicht reichen, dem kann ich ein Wochenende in Badou ans Herz legen. Auch hier gibt es mehrere Wasserfälle, allen voran, die Cascade Akloa.
Einer der schönsten Wasserfälle des Landes. Auf jeden Fall einer der größten.
Ähnlich beeindruckend wie die Cascade de Yikpa, stürzt sich der Wasserfall von Badou in den Talkessel. Das Ambiente finde ich persönlich nicht ganz so attraktiv und einladend wie in Yikpa. Dafür ist der Weg einfacher. Etwa 45 Minuten spazieren wir durch Felder und Wald. Mal leicht bergan, mal bergab. Viermal heißt es ‚Schuhe aus‘ und barfuß durch den flachen Bach, der uns zum Wasserfall begleitet.

Mein Tipp: Die Landschaft der Region ist atemberaubend. Die Fahrt über die geteerte, kurvige Straße das reinste Vergnügen. Daher lohnt sich ein Wochenendausflug. Allerdings musst du dich auf rudimentäre touristische Infrastruktur einrichten.
Zu meinem Bericht über ein wundervolles Wochendne in Badau:
► Auszeit für die Seele in Badou
Informationen zur Cascade Akloa
Eintritt: Ticketschalter an der STraße, von dort begleitet dich ein obligatorischer Guide
Erreichbarkeit: Von Kpalimé ca. 3 Stunden über gute Teerstraße bis Badou. Zunächst Richtung Atakpamé, kurz vor der Stadt links Richtung Badou. Von Badou über Piste Richtung Tomegbé. An der Weggabelung vor dem Ort links halten und nach dem Wasserfall fragen. Anschließend 45 Minuten Fußmarsch.
Geeignet für einen Wochenendausflug nach Badou.
Achtung beim Baden an den Wasserfällen rund um Kpalimé:
Bilharziose – Diese Wurminfektion kann beim Baden in Süßwasser in Togo übertragen werden. Besonders gefährdet ist das Baden in stillstehenden oder sehr langsam fließenden Gewässern. Aber ganz auszuschließen ist eine Gefahr auch in den Seen am Fuße der Wasserfälle nicht.
Karte zu den Wasserfällen rund um Kpalimé
Meine Hoteltipps in Kpalimé
► Hotel Amédzépé*: Kleine zentral in Kpalimé gelegene Herberge mit 4 Bungalows im herrlichen Garten und kleinem Pool
► Hotel Eyram*: Wunderschön am Fuße der Berge gelegenes Gästehaus mit sieben Zimmern und Garten
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Für mich zählt die Region Kpalimé definitiv zu den Highlihgts in Togo.
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