Durch unberührte Natur streifen, in tropischen Baumwipfeln spazieren, wilden Tieren begegnen oder Elefanten beobachten – der Besuch eines Nationalparks in Ghana ist bestimmt ein besonderes Erlebnis.
Welche Nationalparks gibt es in Ghana?
In Ghana gibt es sieben Nationalparks. Die beiden bekanntesten sind der Mole Nationalpark und der Kakum Nationalpark. Letzterer ist vor allem für seinen spektakulären Canopy Walk beliebt. Im Mole National Park kannst du dafür eine tolle Safari-Tour machen. Aber auch andere Nationalparks und Schutzgebiete sind sehenswert.
Karte: Nationalparks und für Reisende interessante Schutzgebiete in Ghana
Die drei für Touristen interessantesten Parks in Ghana habe ich besucht: den Mole, Kakum und Kyabobo Nationalpark. Für die anderen habe ich dir einige Informationen zusammengesucht. Alle drei lassen sich auch gut in eine große Rundreise durch Ghana einbauen.
Die sieben Nationalparks in Ghana:
Nationalpark | Fläche qkm | Ideal für… |
Mole Nationalpark | 4.840 | Safari, Elefanten beobachten |
Kakum Nationalpark | 207 | Vögel beobachten, Canopy Walk durch Baumwipfel |
Kyabobo Nationalpark | 360 | Wandern, Ausblicke ins Bergland |
Bui Nationalpark | 1.820 | Bootstour auf der Schwarzen Volta |
Nini-Suhien Nationalpark und Ankasa Conservation Area | 509 | Geführte Touren durch unberührten Primärregenwald |
Bia Nationalpark | 563 | Wandern |
Digya Nationalpark | 3.478 | Touristisch schlecht erschlossen |
Der Mole Nationalpark in Ghana
Der Mole Nationalpark steht seit 1971 unter Schutz und ist damit das älteste Tierreservat des Landes. Er ist mit fasst 5.000 Quadratkilometern auch der größte Nationalpark in Ghana. Das Schutzgebiet liegt ziemlich ab vom Schuss im Norden des Landes in der Savanne. Die Anreise dauert, aber der Besuch lohnt sich auf jeden Fall!
Im Mole National Park leben mehr als 90 verschiedene Säugetiere, darunter Elefanten, Leoparden, Büffel, Affen, Antilopen und über 300 Vogelarten. Und der Mole Nationalpark ist in Ghana der beste Platz für eine Safari.
Insbesondere Elefanten oder andere große Säugetiere sind im Mole Nationalpark am besten zu sehen. Mit zwei Safari-Lodges, gut ausgebildeten Guides und Landrover für Safari-Touren ist Ghanas Mole Nationalpark touristisch gut erschlossen. Noch dazu ist die Safari unheimlich günstig, sie gehört zu den preiswertesten Safaris in ganz Afrika. Der Besuch des Mole Parks war eines meiner Highlights in Ghana!
Mehr Infos zur Safari im Mole Schutzgebiet findest du in meinem Erfahrungsbericht:
► Safari in Ghana im Mole Nationalpark
Infos zum Mole Nationalpark
Anfahrt:
- Von Tamale im Trotro nach Larabanga (ca. 4-5 Stunden), von dort mit Mototaxi ins Schutzgebiet
- Von Accra im Bus oder Trotro nach Tamale, von dort siehe oben
Hotel-Tipps im Mole Nationalpark:
► Mole Motel €€: Staatliches Hotel mit Pool oberhalb einer Wasserstelle direkt neben dem National Park Center. Unser Hotel.
► Zaina Lodge* €€€€: Exklusive Lodge mit Pool, Blick auf Wasserstelle und erstklassiger Service
► Zelten €: Direkt im Park, Anmeldung beim National Park Center
Beste Reisezeit: Für die Tierbeobachtung von Januar bis April
Kakum Nationalpark
Ein weiteres Highlight meiner Reisen in Ghana war der Kakum Nationalpark. Erst seit 1992 steht der artenreiche tropische Regenwald nahe der Küste Ghanas als Nationalpark unter Schutz. Besonders Vögel lassen sich gut beobachten. Geschulte Führer zeigen dir im Wald die immense Artenvielfalt und erklären den medizinischen Nutzen vieler Pflanzen.
Bekannt ist der Nationalpark jedoch für seinen Canopy Walk. Auf riesigen Hängebrücken marschierst du in über 40 Metern Höhe mitten durch die Baumwipfel der Regenwald-Riesen. Mit Höhenangst war der über 300 Meter lange Parcours eine Überwindung, die sich aber definitiv gelohnt hat!
In einer rudimentären Unterkunft kannst du auch im Regenwald übernachten und so eine zweitägige Wanderung im Nationalpark in Begleitung eines Guides unternehmen.
Infos zum Kakum Nationalpark
Anfahrt zum Kakum Nationalpark:
Zum Kakum Nationalpark gelangst du ab Cape Coast in ca. 1 Stunde über die R82. Der Weg ist gut ausgeschildert. Ohne eigenes Auto charterst du am besten ein Taxi in Cape Coast.
Hotels in Cape Coast:
► Baobab House €: Gästehaus der sozial engagierten NGO Baobab Children Foundation
Beste Reisezeit für den Kakum Nationalpark: Ganzjährig. Wochenenden und Schulferien lieber meiden, da der Park dann viel von Ghanaischen Familien und Schulklassen besucht wird und es voll werden kann.
Kyabobo Nationalpark in Ghana
Bei Touristen weniger bekannt ist der Kyabobo Nationalpark an Ghanas Grenze zu Togo. Zugegeben, er ist auch nicht ganz einfach zu erreichen. Zudem lassen sich die größeren Tiere des Parks nur selten blicken. Aber zahlreiche Schmetterlinge und Vögel sind in dem Schutzgebiet beheimatet.
Der Kyabobo Nationalpark ist ein Paradies für Wanderer. Der Park liegt am Übergang zwischen bewaldeten Berghängen und Steppe. Damit weist er die Flora und Fauna gleich beider Landschaftstypen auf. Unter anderem liegt der zweithöchste Berg Ghanas im Kyabobo Nationalpark. Wir haben eine tolle Tageswanderung zum Laboum Wasserfall im Park gemacht. Aber auch organisierte mehrtägige Trekkings mit Übernachtung im Zelt sind möglich.
Infos zum Kyabobo Nationalpark
Anreise: Von Hohoe nach Nkwanta im Trotro in etwa 3 Stunden, Straße teils schlecht. Von Nkwanta in den Park über Piste (2km) mit Taxi oder zu Fuß in etwa einer halben Stunde
Hotels:
► Gästehaus am Kayabobo Visitor Center €: Einfache Zimmer und Camping-Bereich direkt im Park
► Hotel Kilimanjaro €: Im Zentrum von Nkwanta gelegenes, familiengeführtes Hotel; wenig Charme, aber sauber. Unser Hotel
Beste Reisezeit: Grüne Bäume und dramatischer Wasserfall nach den Regenfällen von September bis Dezember. In der Regenzeit von Juni bis Oktober können die Wanderbedingungen jedoch schwierig sein.
Weitere Nationalparks in Ghana
Bui Nationalpark an Ghanas Grenze zur Elfenbeinküste
Der Bui Nationalpark ist der drittgrößte des Landes. Er erstreckt sich auf beiden Seiten des Schwarzen Volta-Flusses bis an die Grenze zur Elfenbeinküste. Früher lebten hier Gruppen von Flusspferden, doch seit dem Bau eines Staudamms im Jahr 2021 sind große Teile des Parks überflutet, viele Tiere vertrieben und der Nationalpark verlor stark an Attraktivität für den Tourismus. Zwar sind Bootstouren weiterhin möglich, ob du dabei wirklich Flusspferden begegnest, Affen oder andere Säugetiere zu Gesicht bekommst ist fraglich.
► Informationen zum Bui Nationalpark
Nini-Suhien Nationalpark und Ankasa Conservation Area
An den kleinen Nini-Suhien Nationalpark schließt das Ankasa Schutzgebiet an. Gemeinsam umfasst das Reservat damit über 500 Quadratkilometer üppigen Primärwald im Süden Ghanas in der Nähe der Grenze zur Elfenbeinküste.
Seine Biodiversität mit zehn Affenarten, Waldelefanten, Leoparden, Duiker, über 200 Vogelarten und über 600 Schmetterlingen ist enorm. Der Nationalpark ist perfekt für geführte Wanderungen unter riesigen Bäumen und zu erfrischenden Wasserfällen. Zum Haupteingang, wo sich auch das Nationalparkzentrum befindet, gelangst du über Elubo.
Weitere Informationen zur Ankasa Conservation Area
Bia Nationalpark
Unberührte tropische Wälder und einige der höchsten Bäume ganz Westafrikas wachsen im Bia Nationalpark in Ghanas Westen. Auch dieses Schutzgebiet liegt nahe der Grenze zur Elfenbeinküste, am Fluss Bia.
Auf den Wanderwegen durch den Park entdeckst du zahlreiche Vögel und Schmetterlinge. Auch 62 Säugetierarten leben in dem Regenwald. Du erreichst den wenig besuchten Nationalpark am besten von Kumasi aus.
Weitere Informationen zum Bia Nationalpark
Digya Nationalpark in Ghana
An das westliche Ufer des Volta-Sees schmiegt sich der Digya Nationalpark, mit fast 3.500 Quadratmetern ist er der zweitgrößte in Ghana. Die Savannenlandschaft ist von Bäumen durchsetzt und kleine Wälder säumen die Flüsse.
Hier leben unzählige Arten wie Vögel, Affen, Büffel, Leoparden und auch Elefanten sind im Digya Nationalpark beheimatet. Allerdings ist der Park schwer erreichbar und die touristische Entwicklung ist noch im Aufbau.
Informationen zum Digya Nationalpark in Ghana
Reservate & Schutzgebiete in Ghana
Neben den Nationalparks überziehen Ghanas Naturlandschaften mehr als 20 weitere Reservate. Die Schutzgebiete verteilen sich über das ganze Land mit seinen unterschiedlichen Vegetationstypen.
Während im Süden teils noch dichter Regenwald wächst, wird die Pflanzendecke nach Süden hin immer spärlicher und geht vom Buschland in die offene Savanne über. Das ist für das Beobachten von wilden Tieren natürlich sehr viel günstiger, da sich diese nicht im Dickicht verstecken können.
Bekannt ist zum Beispiel das Shai Hills Resource Reserve. Es ist von Accra aus auf der Straße zum Akosombo-Staudamm gut erreichbar. Auf einer Rundfahrt im Geländefahrzeug kannst du vor allem Affen und Antilopen sowie zahlreiche Vogelarten entdecken.
Das kleine Boabeng-Fiema Monkey Sanctuary wurde zum Schutz der hier lebenden Affen gegründet und weist eine nennenswerte Anzahl dieser auf. In der Ortschaft lassen sich Affen aus nächster Nähe betrachten, du kannst aber auch geführte Touren durch das Reservat unternehmen.
Am Schwarzen Volta-Fluss, hoch im Norden Ghanas leben einige Flusspferde im Wechiau Community Hippo Sanctuary. Einige der etwa 50 Tiere lassen sich in der Trockenzeit bei einer Fahrt im Kanu recht leicht entdecken.
In der wunderschön hügeligen Volta-Region befindet sich das Kalapka Resouce Reserve, das sich mit Rangern erkunden lässt. Spektakulär sind die Wli Waterfalls im kleinen Agumatsa Wildlife Sanctuary an der Grenze zu Togo. Nicht weit entfernt liegt das Monkey Sanctuary Tafi Atome, in dem du auf sehr zutrauliche Affen triffst.
Direkt an der Küste befindet sich die riesige Lagune von Keta, die 300 Quadratkilometer umfasst. In dem Schutzgebiet leben auf kleinen Inseln und im Feuchtgebiet rund um das Ufer zahlreiche Vogelarten. Zudem ist es Rastplatz für zahlreiche Zugvögel.
Welche Tiere kannst du wo in Ghana sehen?
Um eins vorweg zu nehmen, die großen Herden von Wildtieren, wie sie in den riesigen Reservaten von Süd- oder Ostafrika zu sehen sind, gibt es in Ghana nicht. Ebenso sind viele typische, mit Safaris assoziierte Spezies wie Zebras, Gorillas oder Nashörner in Ghana ausgestorben. Andere Tiere der Big Five, wie Löwen scheint es zu geben, sie lassen sich aber kaum sehen.
Dennoch kannst du auch in Ghana auf Safaritour gehen und spannende Tierbeobachtungen machen. Diese Tiere kannst du dabei entdecken:
Wildkatzen bekommst du in Ghana kaum zu Gesicht. Eine kleine Herde Löwen soll im Mole Nationalpark leben, die Tiere haben sich jedoch seit Jahren nicht blicken lassen. Um einen der dämmerungs- und nachtaktiven Leoparden zu erspähen, braucht es auch sehr viel Glück. Kleinere Wildkatzen und Hyänen lassen sich in den offenen Buschlandschaften schon öfter sehen und noch häufiger ihre Rufe in der Nacht hören. Daneben leben viele kleinere, häufig nachtaktive Raubtiere in den unterschiedlichen Schutzgebieten.
Sehr leicht kannst du in Ghana unterschiedliche Affenarten beobachten. Die ganz wenigen verbliebenen Schimpansen wirst du in Ghana zwar kaum sehen, dafür aber Paviane. Gerade in Ghanas Schutzgebieten Mole und Shai Hills laufen sie dir überall über den Weg. Ebenso leben Husarenaffen in Ghanas Norden. Sicherlich begegnest du unterschiedlichen Arten von Meerkatzen und Primaten zum Beispiel im Monkey Sanctuary Tafi Atome in der Volta-Region, am Monkew Hill von Takoradi oder im Boabeng-Fiema Monkey Sanctuary.
Antilopen erblickst du am besten im offenen Buschland der Savanne. Zum Beispiel lebt die große Pferdeantilope im Gbele Resource Reserve bei Tumu oder im Mole Nationalpark. Dort wirst du sehr wahrscheinlich auch auf Kob und Wasserbock stoßen. Im dichteren Wald im Kakum Nationalpark erblickst du auf einer Wildlife-Tour eventuell einige kleinere Antilopenarten.
Und jetzt komme ich zu den Highlights:
- Elefanten leben in Ghana sowohl in der Savanne als eine kleinere Art im Wald. Am besten kannst du die Dickhäuter im Mole Nationalpark Ghana beobachten. Dort leben etwa 600 Tiere.
- Im Mole Park ist auch eine ansehnliche Herde Büffel zu Hause.
- Nilpferde kannst du in Ghana ebenfalls sehen. Sie leben im Mole Nationalpark und ein Population von etwa 50 Tieren im Volta Fluss im Wechiau Hippo Sanctuary. Hier kannst du in einer Hippo-Safari im Kanu die behäbigen Flusspferde in der Trockenzeit relativ sicher beobachten.
- Krokodile gibt es in Ghana ebenfalls. Am besten siehst du sie bei Paga ganz im Norden oder in mehreren Gebieten, in denen die Tiere als heilig gelten.
Viele Kleintiere wie unzählige Nager, eine beeindruckende Vogelwelt, Schlangen oder Eidechsen verbreiten sich über ganz Ghana. Zur Vogelbeobachtung gibt es zahlreiche tolle Spots in Ghana, zum Beispiel in der Lagune von Keta.
Ich bin gespannt auf dein Feedback! Welche Nationalparks hast du in Ghana besucht? Welche Tiere konntest du in Ghana beobachten und was war dein Highlight?
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Tilman
28. März 2023Ein ganz wunderbar gestalteter Blog, vielen Dank. Ich plane eine Reise nach Ghana, Togo und Benin im Januar 2024 und bin sehr dankbar für die Hinweise auf dieser Seite.
Britta
28. März 2023Freut mich, wenn dir die Infos helfen. Ganz viel Spaß auf deiner Reise!