Fast acht Jahre habe ich beim Stadtmarketing von Hildesheim gearbeitet. Heute heißt es Abschied nehmen. Von vielen lieb gewonnenen Kollegen, von Partnern, Bekannten und Freunden. Aber auch von meinen Lieblingsplätzen in der kleinen Stadt nahe Hannover. Mit dem Rad mache ich eine letzte Tour zu meinen ganz persönlichen Hildesheim-Highlights.
Meine Hildesheim-Lieblinge liegen am Rande der Touristenpfade. Auf meiner Abschiedstour besuche ich noch einmal meine liebsten Orte und schwelge in Erinnerungen:
Der Kehrwiederwall
Er war Ziel diverser Mittagspausen von mir: der Kehrwiederwall. Der alte Stadtwall ist aus unserem Büro in knapp 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Perfekt, um frische Luft mit etwas Bewegung zu verbinden und neue Energie zu tanken. Noch einmal radele ich heute durch die langsam ergrünenden Wallanlagen. Unter mir der ‚Käsekeller‘ – ob hier jemals wieder Partys steigen werden? Ich stoppe an der Figur des Kehrwieder-Mädchens. Der Legende nach heißt es, der Glockenschlag des ehemaligen Festungsturms hat dem Edelfräulein Hildesia den Weg zurück in die Stadt gezeigt. Daher stamme der Name.
Ob wohl auch ich noch einmal hierher zurück kehren werde?
Der Hohnsensee
Ideal für einen Spaziergang nach der Arbeit oder am Wochenende – um den Hohnsensee habe ich die eine oder andere Runde gedreht. Heute mit dem Rad bin ich schnell herum. Der Jo-Beach hat noch geschlossen. Schade, mit den Füßen im Sand und mit einem Bierchen in der Hand zu beobachten, wie die Sonne hinter dem See verschwindet, fühlte sich fast wie ein Kurzurlaub am Meer an.
Weiter geht’s am Wohnmobilstellplatz vorbei. Er ist gut gefüllt und ich frage mich, wie lange es wohl noch brauchen wird, bis ein größerer Stellplatz mit Versorgungseinrichtungen folgen wird?
Entlang der Innerste zum Hofcafé der Domäne Marienburg
Mit dem Rad geht es weiter durchs Grüne, immer der Innersten entlang. Nach einer entspannten Mini-Radtour erreiche ich die Domäne Marienburg. In der ehemaligen Wasserburg ist heute der Kulturcampus der Universität Hildesheim ansässig. Und das Hofcafé.
Das Café ist heute gut besucht. Bei den ganzen Torten, die zur Auswahl stehen, fällt die Wahl schwer. Letztendlich greife ich zur bewährten Himbeerschnitte – ein Traum! Mit Kaffee und Kuchen lümmle ich auf dem Sofa im Garten und Blicke ins Grüne. Und weil es so lecker ist und ich den Moment gerade so sehr genieße, gönne ich mir noch ein (klitzekleines) zweites Stück.
In den nächsten Tagen beginnt eine liebe Freundin hier zu arbeiten. Was wäre das für ein willkommener Anlass gewesen, noch öfters einen anderen Ausflug hier her zu unternehmen.
Der Moritzberg
Auf den Moritzberg hat es mich nicht oft verschlagen. Aber die wenigen Aufenthalte hier habe ich immer sehr genossen, daher darf er auf meiner Abschiedstour nicht fehlen. Die mit Kopfstein gepflasterten Gassen ziehen sich den kleinen Hügel hinauf. Schräge Fachwerkhäuser und alte Mauerreste säumen die Wege. Hier wirkt die Stadt fast dörflich. Alles ist etwas ruhiger, langsamer. Es kommt mir vor, als würde die Zeit inne halten.
Ganz oben thront die Kirche St. Mauritius mit ihrem wundervollen Kreuzgang. Ein paar Schritte weiter am Berghölzchen vorbei öffnet sich der Blick über die Stadt. Ins Auge fällt die alles überragende St. Andreaskirche. Daneben die zahlreichen weiteren Kirchen der Stadt. Über 30 soll es in Hildesheim geben – aber ich habe sie nie gezählt.
Beim Blick auf die Stadt hänge ich den Erinnerungen nach. Denke an Projekte, an denen ich gemeinsam mit Partnern gearbeitet habe. Daran, wie die ganze Stadt ihr großes Jubiläum feierte. An Gruppen von Reiseveranstaltern, die ich auf den Andreas-Kirchturm begleitet habe. An nette Abende mit Freunden und Kollegen und an klasse Veranstaltungen, die Hildesheim zu einem ganz besonderen Ort für mich gemacht haben.
Le Garcon am historischen Marktplatz
Zu Mittag oder zum Kaffee zu den Jungs ins ‚Le Garcon‘ – seit der Öffnung des Lokals am Rande des historischen Marktplatzes haben mein Lieblingskollege und ich uns zu Stammkunden gemausert. Schade nur, dass es die leckeren Nudeln mit Artischocken und Kapern nicht mehr gibt. Aber die selbst gebackenen Kuchen sind fantastisch. Und erst die hausgemachte Limonade!
By the way – er gehört zu den klassischen Sehenswürdigkeiten Hildesheims und ist auch einer meiner Lieblingsplätze: der Hildesheimer Marktplatz. Immer wieder aufs Neue, schlendere ich liebend gerne über den Platz und lasse den Blick über die Details der Fassaden gleiten. So auch heute… Herrlich, einfach nur schön! Das finde nicht nur ich, laut GEO gehört er zu den schönsten Marktplätzen Deutschlands!
Ins Le Garcon kehre ich heute nicht mehr ein. Zwei Stück Kuchen reichen für den Tag und wenn ich mich beeile, erwische ich noch den nächsten Zug zurück nach Hannover…
A bientot, liebes Hildesheim. Ich komme bestimmt mal wieder!
Karte zu meinen Lieblingsplätzen in Hildesheim:
So geht es weiter…
Lese hier, wie es nach meinem Abschied aus Deutschland in Westafrika in Togo für mich weitergeht:
Andreas
24. Januar 2024Hallo Reisende, dein Blog erinnert mich an die frühen „Martin Velbingers“, allen voran sein Wälzer „Südamerika“, der mich seinerzeit zu vielen fantastischen Orten vornehmlich in Brasilien und Chile geführt hat. Kein Geschwafel über „traumhafte Strände“ und „herrliche Sonnenuntergänge“, sondern handfeste Fakten und Infos für den Traveller. Ich selbst versuche gerade, mich noch einmal an meine Reisestandarts aus den Siebziger/Achtzigern zurückzuerinnern und bereite gerade für Spätherbst/Winter eine Tour durch Senegal und die vor – fast die Tour wie in deinem Blog beschrieben. Viele tolle Tipps habe ich dadurch erhalten, vor allem wurden für mich eine Reihe offener Fragen beantwortet. Dafür herzlichen Dank, ein wirklich absolut informativer Blog, wie man ihn sich wünscht, aber leider nur selten findet.Herzlichst A.v.M.
Britta
24. Januar 2024Hallo Andreas, herzlichen Dank für das tolle Feedback ❣️ Es freut mich riesig, dass dir die Infos bei deiner Reiseplanung helfen. Genauso ist er gedacht ☺️ Ich wünsche dir viel Spaß im Senegal. Ein spannendes Reiseland 🙂 Liebe Grüße, Britta
Carola
22. September 2017Bonjour Britta,
Es war schön dich mal wieder zu sehen!
Bis bald Carola
Angelika
7. Juni 2017Britta, da hast du aber wirklich schöne Plätze aufgesucht, die auch mir immer wieder sehr gut gefallen. Von daher ist es interessant durch die Welt zu reisen, aber auch immer wieder schön nach Hildesheim zurückzukehren. Ich hoffe, dass auch du irgendwann mal wieder in Hildesheim ankommst und wir uns sehen. Es war eine tolle Zeit zusammen mit dir bei Hildesheim Marketing. Aber wie ich immer sage „alles hat seine Zeit“ und nun bist du in Togo.
Alles Liebe und Gute
Angelika
Britta
7. Juni 2017Das stimmt Angelika, alles hat seine Zeit. Und an die Zeit in Hildesheim werde ich gerne zurück blicken! Und ich bin mir ganz sicher, das ich auch mal wieder in Hildesheim vorbeischauen werde und euch besuchen komme. Liebe Grüsse aus Afrika