Im Mietwagen von Santiago bis Chiloé
Meist rückt die Chilenische Schweiz neben den bekannten Highlights, wie der Atacama-Wüste, Patagonien oder Santiago in den Hintergrund – dabei hat der Kleine Süden Chiles einiges zu bieten. Die idyllische Landschaft ist gespickt mit türkisblauen Seen, schneebedeckten Vulkanen, tosenden Flüssen und dichten Urwäldern.
Mit einer Freundin bin ich zwei Wochen lang mit dem Mietwagen durch den Kleinen Süden gereist. Von Santiago quer durch die Chilenische Schweiz bis auf die Insel Chiloé.
Die fantastische Natur ist ein herrlicher Abenteuerspielplatz: Wir haben einen Vulkan bestiegen und sind durch Canyons geklettert, sind Rafting gefahren, sind Schlittenhunden gefolgt und mit dem Kajak über Seen geglitten. Wir haben in tiefblauem Wasser gebadet und sind durch zauberhafte Urwälder gewandert.
Kurz und knapp: Chilenische Schweiz
- Die Chilenische Schweiz erstreckt sich von Los Angeles bis nach Puerto Montt und ähnelt landschaftlich und architektonisch unseren Alpen.
- Sie wird auch Kleiner Süden oder Seenregion genannt und ist mit ihren tiefblauen Seen, dichten Urwäldern und schneebedeckten Vulkanen ein Paradies für Naturliebhaber.
- Viele Deutsche und Schweizer wanderten seit Mitte des 19. Jahrhunderts in die Region ein und hinterließen ihre Spuren in Architektur und Küche.
- Die beliebtesten Reiseziele in der Chilenischen Schweiz sind Pucòn und Puerto Varas.
Unsere Route durch die Chilenische Schweiz und die schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand stelle ich dir in diesem Artikel vor. Dazu gibt es Tipps für die Planung deines Roadtrips.
Karte: Route durch die Chilenische Schweiz
Reiseroute und Sehenswürdigkeiten im Kleinen Süden
Tag 1: Ankunft in Santiago
Ich bin schon über zwei Monate in Südamerika unterwegs und hole meine Freundin am Flughafen von Santiago de Chile ab.
Die nächste Etappe meiner dreimonatigen Südamerika-Reise ist ein Roadtrip durch Santiagos Kleinen Süden von Santiago de Chile, durch die Chilenische Schweiz bis zur Insel Chiloé. Wir wollen die Nationalparks und die fantastische Natur der Seenregion erkunden.
Nach der Übernahme des Mietwagens fahren wir heute nur noch ein kurzes Stück und übernachten in Rancagua. Der Ort hat nicht besonders viel zu bieten, aber so kommt meine Freundin erst einmal in den neuen Tagesrhythmus und Urlaubsmodus, den ich schon seit einigen Wochen verinnerlicht habe.
Fahrt Santiago – Rancagua
- Fahrzeit ca. 1 Stunde (100 Kilometer)
- Option: Um den folgenden Fahrtag zu verkürzen, kannst du auch bis in die Weinregion von Talca fahren (260 Kilometer)
Hotel-Tipp in Rancagua
► De Triana Hotel* €€: Funktionale Appartements mit Küche fußläufig zum Zentrum.
► Hostal Aires del Sur Centro de Rancagua* €: Hostel in zentraler Lage mit Doppel- und Mehrbettzimmern.
Hotel-Tipp bei Talca
► Casona San Pedro Hotel Boutique* €€/€€€: Wunderschönes historisches Anwesen in ruhiger, gut zu erreichender Lage.
Tag 2: Durch die Weinregion nach Malalcahuello
Ein langer Fahrtag liegt vor uns, deshalb brechen wir früh auf.
Zwischenstopp in den Weinbergen bei Talca
Einen ersten Stopp legen wir in den Weinbergen rund um Talca ein. Auf den fruchtbaren Böden im mediterranen Klima reifen hier einige der renommiertesten Weine Chiles. Zu den bekanntesten Sorten gehören Cabernet Sauvignon und Carménère.
Entspannt genießen wir die Sonne in den Weinbergen und decken uns mit Weinproviant für die nächsten Reisetage ein. Auf eine Weinprobe verzichten wir, da wir noch weiterfahren.

Ankunft in Malalcahuello in typisch deutscher Atmosphäre
Am Abend erreichen wir unsere Unterkunft in Malalcahuello in der nördlichen Chilenischen Schweiz. Bei deftigem deutschen Essen stärken wir uns in der unserer Unterkunft und unterhalten uns mit unserem deutschen Gastvater über die Highlights der Region.
Fahrt Rancagua – Malalcahuello
- Rund 7 Stunden (620 Kilometer)
Hotel-Tipp in Malalcahuello
► Malalcahuello Thermal Hotel & Spa* €€€: Hotel umgeben von Natur mit großem Innenpool.
► Tiny & Big House Suite Los Mallines de Malalcahuello* €€: Modern eingerichtete, gemütliche Chalets in herrlicher Naturlage.
Tag 3: Aufenthalt in der Chilenischen Schweiz
Diesen Tag verbringen wir im Norden der Chilenischen Schweiz. Unser Programm: So viel Natur wie möglich erleben.
Rundtour mit Wanderungen
Dank der Tipps unseres Gastvaters im Hotel haben wir mit dem Mietwagen eine tolle Tour durch die Naturparadiese in der näheren Umgebung geplant. Bei zahlreichen Stopps machen wir Spaziergänge und kleine Wanderungen.
Nationalpark Conguillío
Auf kleinen Schotterpisten durchqueren wir die von erstarrten Lavaströmen durchzogene vulkanische Landschaft des Nationalparks Conguillío. Der imposante Vulkan Llaima beherrscht das Panorama. Wanderwege führen durch Lavafelder, vorbei an Seen wie der Laguna Verde, und bieten spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Bergwelt mit ihren ausgedehnten Araukarienwäldern.
Es gibt zahlreiche kleine Schleifen für Spaziergänger und Wanderer mit Informationstafeln zur Natur und Landschaft. Wir nehmen jeden mit!

Übrigens diente der Nationalpark mit seiner urzeitlichen Landschaft auch als Kulisse für die BBC-Dokumentation “Walking with Dinosaurs”.
Reservat China Muerta und Laguna Icalma
An den Nationalpark Conguillío grenzt an der Grenze der Chilenischen Schweiz zu Argentinien das Reservat China Muerta.
Hier zieht es kaum noch Touristen hin. Das rund 12.000 Hektar große Naturschutzgebiet ist ein echter Geheimtipp mit idyllischer Landschaft.
Grüne Hügel und tiefblaue Seen, plätschernde Bäche und dichte Araukarien- und Südbuchenwälder beheimaten zahlreicher Vogelarten. Dazwischen grasen Kühe auf saftigen Weiden.
Ein verstecktes Juwel fast schon in Argentinien ist die Laguna de Icalma. Vor der Kulisse schneebedeckter Gipfel breitet sich absolute Stille aus. Leider erreichen wir den See erst am späten Nachmittag.
Wer mehr Zeit hat, kann hier gut einen ganzen Tag mit Angeln, Kajakfahren oder Wandern in der unberührten Natur rund um die Laguna Icalma und den Nachbarsee Laguna Gualletué verbringen.

Tag 4: Über Valdivia nach Perto Varas
Bevor wir unseren Roadtrip durch die Chilenische Schweiz fortsetzen verbringen wir den Vormittag in der Region um Malacahuello und bestaunen ein weiteres Highlight: den Vulkan Lonquimay.
Vulkan Lonquimay
Der imposante Vulkan Lonquimay ist einer der aktivsten Vulkane Chiles. Sein perfekter Kegel, der im Jahr 1988 bei einem Ausbruch entstand, ragt 2.865 Meter in die Höhe. Seine Flanken sind im Winter ein beliebtes Skigebiet. Im Sommer erkunden Wanderer auf zahlreichen Pfaden die Umgebung mit ihren Araukarienwäldern.
Auch hier könnte man gut noch einen ganzen Tag verbringen und zum Beispiel zum Kraterrand wandern. Doch eine Vulkanbesteigung heben wir uns noch für später auf.

Zwischenstopp in Valdivia
Gegen Mittag erreichen wir die Hafenstadt Valdivia. Sie ist ein weiterer Geheimtipp im Kleinen Süden Chiles und wird von Touristen kaum besucht. Dabei ist die Stadt an der Mündung des Flusses Calle-Calle reich an Geschichte und Kultur. Sehenswert sind zum Beispiel die Ruinen der spanischen Festung Castillo de Niebla.
Ein absolutes Muss, auch auf der Durchreise, ist der Besuch des Mercado Fluvial, des Fischmarktes. Händler bieten hier frischen Fisch und Meeresfrüchte sowie andere lokale Produkte teil. Dazwischen watscheln Pelikane und Seelöwen warten am Ufer auf ihren Anteil.

Ankunft in Puerto Varas
Wir fahren weiter und erreichen am Nachmittag Puerto Varas.
Die „Stadt der Rosen“ schmiegt sich wunderschön an den Lago Llanguihue, den zweitgrößten See Chiles. Über dem See erhebt sich majestätisch der Vulkan Osorno mit seinem kegelförmigen Krater.
Wundere dich nicht, wenn dich Puerto Varas an Deutschland erinnert. Die deutsche Einwanderung hat deutliche Spuren in der Architektur und in der lokalen Küche hinterlassen. In der Stadt lohnt sich ein Besuch der im deutschen Stil erbauten Iglesia del Sagrado Corazón de Jesús und ein Spaziergang entlang der Uferpromenade.
Nach dem Abendessen ziehen wir uns mit unserem Wein aus der Talca-Region an den Kieselstrand zurück, während die Sonne über dem See untergeht. Ein herrlicher Ausklang des Tages.

Hotel-Tipp in Puerto Varas
► Hotel AWA Puerto Varas* €€€€: Moderner Luxus in ruhiger Seelage zwischen Puerto Varas und Ensenada.
► Dolce Vita – Alojamiento Historico* €€: Geschmackvoll gestaltete Zimmer in kleinem, zentralem Bed & Breackfast.
► Almabosque Cabanas* €€: Gemütliche Häuschen mit Küche am Ortsrand.
► Hostal Compass del Sur* €: Gemültiches, buntes Hostel, auch mit Zimmern mit privatem Bad in Puerto Varas.
Fahrt Malacahuello – Puerto Varas
- Von Malacahuello nach Valdivia ca. 3,5 Stunden (285 Kilometer)
- Von Valdivia bis Puerto Varas ca. 3 Stunden (200 Kilometer)
- Direkt rund 5 Stunden (451 Kilometer)
Tag 5 und 6: Puerto Varas und Lago Llanquhue
Die nächsten beiden Tage erkunden wir die Naturlandschaft mit ihren Bergen, Vulkanen und Wasserfällen rund um Puerto Varas in der Chilenischen Schweiz bei Wanderungen und einem bunten Programm an Aktivitäten.
Vulkan Osorno
Der Vulkan Osorno wird mit seinem gleichmäßigen, perfekt geformten Vulkankegel auch als Fujiyama Südamerikas bezeichnet. Du kannst den Vulkan bis zur Osorno-Vulkanhütte besteigen. Von oben hast du einen fantastischen Blick auf die umliegenden Seen und Berge.
Im Winter ziehen sich die Hänge Skipisten hinab. Aber auch im Sommer kannst du hier mit einigen Seilbahnen fahren und durch die Region wandern.
Wir haben den Vulkan nur aus der Ferne bestaunt. Er war die beständige Kulisse im Hintergrund für unsere Aktivitäten.
Action pur bei Puerto Varas
Bei einer Agentur im Ort lassen wir uns ein intensives Actionprogramm für den Tag zusammenstellen.
Morgens geht es mit den gemieteten Mountainbikes los. Immer am Ufer des Llanguihue Sees entlang, den gleichförmigen Kegel des Vulkans Osorno im Blick, radeln wir bis nach Ensenad. Dort erwarten uns bereits die Crew und weitere Teilnehmer für unser Wildwasser-Rafting.

Es geht in den Nationalpark Vicente Pérez Rosales. Der älteste Nationalpark Chiles ist berühmt für seine Wasserfälle, den smaragdgrünen Lago Todos los Santos und Wanderungen durch die dichten Wälder rund um den Vulkan Osorno.
Doch für uns geht es durch die Stromschnellen des Rio Petrohué. Kristallklar sprudelt das Wasser um uns herum. In der Klasse III bis IV hält er einige abenteuerliche Passagen bereit, lässt uns an anderer Stelle aber auch die Landschaft um uns herum ruhig durchgleiten.
Auf jeden Fall ein Riesenspaß!
Erschöpft von diesem Tag nehmen wir abends sehr gerne den Transport der Agentur in Anspruch, der uns samt Leihfahrrädern zurück nach Puerto Varas bringt.
Kajak auf dem Fjord Estero Reloncavi
Am nächsten Tag steht ein weiterer Outdoor-Ausflug in der Chilenischen Schweiz auf dem Programm. Mit dem Kajak gleiten wir über den Fjord Estero Reloncaví. Das ruhige Wasser umgibt eine idyllische Landschaft.
Den ganzen Tag begegnen wir keiner Menschenseele. Außer einer Familie auf einem abgelegenen Bauernhof, bei der wir mittags zu einem deftigen Imbiss einkehren und die Heuernte mit dem Ochsenkarren beobachten. Dafür können wir vom Kajak aus verschiedene Seevögel beobachten. In der Ferne sehen wir sogar Delphine aus dem Wasser springen.

Tag 7: Auf die Isla Chiloé
Nach zwei Tagen voller Action starten wir unseren Roadtrip durch die Chilenische Schweiz heute entspannt. Es geht bis ans äußerste Ende des Kleinen Südens auf die Insel Chiloé.
Nach einem Zwischenstopp in Puerto Montt erreichen wir nach etwa einer Stunde im Mietwagen Paragua und fahren sogleich auf die wartende Autofähre. Die Fahrt beginnen wir an Deck und beobachten die Delphine, die neben uns aus dem Meer springen.
Chiloé-Archipel
Die Insel Chiloé vereint eine ganz eigene Kultur mit wilder Natur und langen Stränden. Der Chiloé-Archipel ist bekannt für seine farbenfrohen Phalbauten, die Palafitos und die über 150 Holzkirchen. Viele davon gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Ganz im Norden der Insel kehren wir in Ancud ein. Die kleine Stadt war einst Hauptstadt von Chiloé, inzwischen hat ihr Castro diesen Titel streitig gemacht. Ancud ist bekannt für seine Seefahrergeschichte, die Fischerei und die Festung San Antonio, eine der letzten spanischen Festungen in Südamerika.
Nach einem kurzen Stadtrundgang ist die Insel Puñihuil unser nächstes Ziel am Nachmittag. In einem offenen Wagen ziehen uns die Bootsführer durchs seichte Wasser, um in eines der bereitstehenden Boote umzusteigen.
Langsam schippern wir zwischen den kleinen kleinen vorgelagerten Inseln hindurch. Am Ufer watscheln Pinguine herum, zupfen sich gegenseitig das Gefieder und springen ins Wasser.

Fahrt Puerto Varas – Isla Chiloé
- Autofahrt von Puerto Varas nach Pargua ca. 1 Stunde (75 Kilometer)
- Überfahrt mit der Fähre nach Chacao ca. 30 Minuten. Die Fähre verkehrt regelmäßig, eine Reservierung ist nicht erforderlich.
- Weiterfahrt auf der Insel
Hotel-Tipps auf der Isla Chiloé
► El Coo Lodge* €€€: Boutique-Hotel in einzigartiger Meer-Lage.
► Hotel Aliwen* €€: Gemütliche Holte am Rande von Dalcahue.
► Hostal Boutique Los Arrayanes* €: Abgelegene Naturlage mitten auf der Isla Chiloé.
Tag 8 Isla Chiloé
Wir haben noch einen ganzen Tag auf der Insel an der Grenze der Chilenischen Schweiz zu Patagonien vor uns. Diesen beginnen wir wieder aktiv.
Küstenwanderung im Nationalpark Chiloé
Auf 43.000 Hektar wechseln sich an der Küste Chiloés Wälder, Moore und weite Strände ab. Wir wandern über Holzstege vorbei an fleischfressenden Pflanzen, durch einen mystischen Wald und schließlich am Sandstrand entlang. Neben uns grast friedlich eine Herde Wildpferde.

Holzkirchen in Dalcahue
Eine weitere Sehenswürdigkeit der Insel Chiloé steht am Nachmittag auf dem Programm. Von den hunderten Holzkirchen steht eine der bekanntesten in Dalcahue. Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Schindeln aus Alerce-Holz trotzen der Zeit.

Curanto essen
Bist du auf Chiloé, solltest du eine kulinarische Spezialität nicht verpassen: Curanto. Das Gericht aus Muscheln, Fleisch, Kartoffeln und Chapaleles (Kartoffelkuchen) wird traditionell mit heißen Steinen im Erdofen zubereitet.
Es ist sehr reichhaltig und wir sind froh, bereits am frühen Abend zu essen. So bleibt genügend Zeit zum Verdauen.
Lokale Restaurants, die Curanto anbieten, findest du auf der ganzen Insel. Bekannt sind vor allem das Dorf Tenaún und Castro, wo wir eingekehrt sind.
Tag 9: Fahrt nach Villarica / Pucon
Nach den ruhigeren Tagen auf der Insel steht uns nun wieder der Sinn nach Abenteuer in der Natur. Das perfekte Ziel dafür ist die Region um Pucón. Von Rafting und Kajakfahren auf wilden Flüssen bis hin zu Reitausflügen, Mountainbiking und Canyoning kannst du hier fast alles in der wilden Natur erleben.
Pucón liegt am Ufer des Lago Villarica. An der Hauptstraße reihen sich Touranbieter und Restaurants aneinander. Vor allem im Sommer pulsiert hier das Leben. Pucón oder alternativ Villarica sind gute Ausgangspunkte für die Erkundung der Sehenswürdigkeiten rund um den Vulkan Villarica und Nationalpark Herquehue.
Fahrt von der Insel bis Pucon
- Autofahrt ca. 6 Stunden (430 Kilometer)
- Übersetzen mit der Fähre von Chacao nach Pargua ca. 30 Minuten
Hotel-Tipps in Pucon und Villarica
► Aldea Naukana Posada Boutique* €€€: Zentrales Boutique-Hotel in Pucon mit Spa.
► Maki Hotel* €€: Stilvolles Hotel mit Garten in Pucon.
► Hotel Casa Marron* €: Gästehaus mit Pool und Garten in Randlage von Villarica.
Tag 10 bis 13: Abenteuer in der Chilenischen Schweiz
Eigentlich hatten wir drei Tage in diesem Teil der Chilenischen Schweiz geplant. Doch um den Vulkan Villarica zu besteigen, müssen wir auf das passende Wetter warten und verlängern spontan um einen weiteren Tag.
Nationalpark Herquehue
Die vier Tage füllen wir mühelos mit spannenden Outdoor-Aktivitäten. Auf dem Programm stehen Canyoing und Wanderungen im Nationalpark Herquehue mit seinen uralten Araukarienwäldern. Die riesigen Bäume spannen ihre schützenden Schirme über Berge und kristallklare Seen.
Auf dem Sendero Los Lagos wandern wir durch dichte Wälder zu den Lagune Verde und Toro. Energiegeladen geht es an einem anderen Tag beim Canyoing durch Wasserfälle und Stromschnellen.

Entspannung in den Termas Geométricas
Nach dem Adrenalinkick gönnen wir uns einen Tag Entspannung in der Natur. Die Termas Geométricas in der Nähe von Conaripe sind sehr zu empfehlen.
Umgeben von dichtem Wald ziehen sich rote Holzstege durch das Tal. Vorbei an natürlichen Becken, gefüllt mit 8 bis 45 Grad warmen Wasser.
Aufstieg auf den Vulkan Villarica
Unser Highlight während des Aufenthaltes in Pucon ist der Aufstieg auf den aktiven Vulkan Villarica. Eines meiner einprägsamsten Erlebnisse in Südamerika. Am Kraterrand zu stehen und zu sehen, wie die brodelnde Lava unter mir in die Höhe spritzt, lohnt den anstrengenden Aufstieg.
Mit einem erfahrenen Guide erklimmen wir die Lava- und Geröllfelder, stapfen in Kolonne durch Schnee und über vereiste Steine. Von oben eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die Landschaft ringsrum.
Bevor wir über den Kraterrand in den Schlund blicken, aus dem dampfende Gase aufsteigen, setzen wir unsere Atemschutzmasken auf. Immer wieder schießt rotglühende Lava in einer heißen Fontäne in die Luft.
Zu meinem Erfahrungsbericht über den Aufstieg auf den Vulkan Villarica

Mein Tipp: Informiere dich über die Wetterlage und die Aktivität des Vulkans, nicht immer ist eine Besteigung möglich. Und dann rechtzeitig buchen, die Touren sind sehr gefragt. Wir mussten unseren Aufenthalt um einen Tag verlängern, um einen Zeitpunkt für den Aufstieg zu finden.
Tag 14: Rückfahrt nach Santiago
Durch unsere spontane Verlängerung in Pucón fehlt uns die Zeit für eine entspannte Rückfahrt nach Santiago. Eigentlich wollten wir noch einen Zwischenstopp in Temuco einlegen. Dieser entfällt.
Wir verlassen am frühen Morgen die Chilenische Schweiz und brechen Richtung Norden auf. Die Fahrt ist lang, aber zum Glück können wir uns beim Fahren abwechseln.
Unser Roadtrip durch den Kleinen Süden Chiles war voller Abenteuer in der fantastischen Natur.
Fahrt von Pucon bis Santiago de Chile
- Autofahrt ca. 800 Kilometer (8,5 Stunden)
- Einen Zwischenstopp kannst du zum Beispiel in Temuco oder Talca einlegen.
Rück- oder Weiterreise
Santiago de Chile ist internationale Drehscheibe in Chile. Von hier aus stehen dir alle Möglichkeiten der Rück- und Weiterreise durch ganz Südamerika offen.
Wir fliegen nach Punta Arenas, um Patagonien zu bereisen. Die Anreise mit dem Mietwagen wäre zwar auch möglich, aber dafür haben wir nicht genug Zeit. Außerdem ist die Einwegmiete von Santiago de Chile bis nach Punta Arenas sehr teuer.
Mein Fazit: Wer Abenteuer und Natur liebt, kommt bei einem Roadtrip durch die Chilenische Schweiz voll auf seine Kosten.
Reisetipps: Roadtrip Kleiner Süden
Beste Reisezeit für die Chilenische Schweiz
Die beste Reisezeit für die Chilenische Schweiz ist von November bis März. Im südamerikanischen Sommer sind die Temperaturen angenehm warm und ideal für Outdoor-Aktivitäten.
Wir haben unseren Roadtrip durch den Kleinen Süden Chiles im Januar gemacht. Es hat nicht einen Tag geregnet und die Temperaturen waren nicht zu heiß zum Wandern oder Mountainbiken. An einigen Tagen haben wir in den glasklaren Seen gebadet.
Anreise in den kleinen Süden Chiles
Der nächste internationale Flughafen liegt in Santiago de Chile. Von dort kannst du Inlandsflüge nach Temuco, Puerto Montt oder Castro auf der Insel Chiloé nehmen. Eine günstige Alternative ist die Anreise mit dem Bus. Oder du beginnst deine Reise wie wir mit einem Mietwagen direkt am Flughafen in Santiago.
Mietwagen buchen
Ich buche einen Mietwagen immer über eine Vergleichsplattform, wie check24.de*. Dort kannst du je nach Bedarf zwischen vielen Anbietern und Mietwagengrößen wählen.
Als Versicherung wähle ich Vollkasko ohne Selbstbeteiligung. So sind Schäden am Auto gut abgedeckt. Wenn du einen Tarif mit Selbstbeteiligung wählst, ist der Mietpreis oft günstiger.
In der chilenischen Schweiz waren wir gerade in den Nationalparks auf Schotterpisten unterwegs, da kann es schnell zu Schäden an Scheiben, Unterboden und Reifen durch auffliegende Steine kommen. Deshalb lasse ich das auch immer versichern.
Einwegmieten sind teurer als das Auto am gleichen Ort abzuholen und wieder abzugeben. Auch aus diesem Grund haben wir uns entschieden, den Mietwagen in Santiago abzugeben und mit einem Inlandsflug nach Patagonien weiterzufliegen.
Hast du noch Fragen zur Reise durch die Chilenische Schweiz? Schreibe mir einfach einen Kommentar.
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