Als ich morgens mit dem Bus in Trujillo einfahre, bin ich erstmal wenig beeindruckt: Hunde durchwühlen den Müll in den Straßen. Die einfachen Häuser sind teils zerfallen. Teils ragen Eisenstangen aus den Mauern. Unverputzte Backsteine, manche Wände lieblos übergestrichen. Aber mein erster Eindruck soll sich noch ändern…
Koloniales Zentrum von Trujillo
Zwar bin ich noch müde von der Nachtfahrt im Bus aus Mancora, doch ziehe ich gleich nach dem Einschecken im Hotel wieder los. Zunächst ins Zentrum. Hier zeigt sich Trujillo von einer ganz anderen Seite. Gebäude aus der Kolonialzeit reihen sich aneinander. Weiße, eiserne Gitter heben sich von den Häusern aus Lehm ab.
Manche sind reich verziert, andere in Pastelltönen oder knalligen Farben bunt gestrichen. Das majestätische Zentrum bildet der große Platz mit Blumen und Palmen.
UNESCO-Welterbe Chan-Chan
Ich habe gleich am Morgen im Hotel mein Programm für den Nachmittag gebucht. Den kleinen Bus samt Fahrer und Guide habe ich ganz für mich alleine. Trujillo ist noch nicht so touristisch überlaufen wie der touristischere Osten von Peru.
Auch bei unserem ersten Ziel ist nicht viel los. Chan-Chan liegt ca. 5 km vor Trujillo im Niemandsland. Als einst größte aus Lehmziegeln errichtete Stadt der Welt gehört Chan-Chan zum UNESCO-Welterbe. Sie war Hauptstadt des Chimu-Volkes, heute ist sie nur noch eine Ruinenstadt.
26 Quadratkilometer, eine beeindruckende Größe. Allein der restaurierte Palast erstreckt sich über 100.000 Quadratmetern. Alte Reliefs weisen auf die Lebensweisen der damaligen Kultur hin. Wir laufen durch Gänge, über Plätze, an Mauern und Gräben entlang.
Weißes Meer in Huanchaco
Rund um Trujillo ballen sich noch zahlreiche Ruinen und historisches Erbe der Chimu und Moche. Aber mir reicht es für heute mit Geschichte. Auf zum entspannten Teil der Tour – nach Huanchaco ans Meer.
Bis heute nutzen die Fischer in Huanchaco die traditionellen Boote aus Schilf, die Caballitos. Am Nachmittag reihen sie sich am Ufer entlang des Strandes auf. Eins neben dem anderen.
Auf dem Meer sind nur noch die zahlreichen Surfer zu sehen. Angler versuchen ihr Glück am Steg. Kinder wie Erwachsene toben in den Wellen. Im Gegenlicht der Sonne schimmert das Wasser fast weiß.
Mein Fazit von Trujillo in Peru:
Trujillo ist für mich auf der langen Bustour von Mancora nach Lima ein Zwischenstopp. Ich habe unterschätzt, was Stadt und Umland zu bieten haben. Wahrscheinlich geht es vielen Touristen wie mir: die Schätze sind noch nicht so überlaufen, wie in anderen Teilen Perus.
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