Nahe von Banfora sind über Jahrtausende ganz wunderschöne Formationen aus Stein entstanden – darunter auch meine Lieblingsorte in Burkina-Faso.
Banfora erinnert mich ein wenig an Kpalimé. Banfora ist DAS touristische Ziel in Burkina-Faso – so wie Kpalimé in Togo. Die Landschaft ist grün, es regnet verhältnismäßig viel und es fühlt sich etwas kühler an als im übrigen Land.
Vor Millionen von Jahren, als das Meer die gesamte Landschaft überflutete, lagerten sich hier Schichten von Sand ab, die später versteinerten. In den Jahrtausenden danach haben Wind und Wasser aus ihnen spitze Nadeln und Treppen herausgeschliffen. Sowohl die Dômes von Fabédougou bei Banfora als auch die etwa 50 Kilometer entfernt liegenden Pics von Sindou gehören zu diesem Plateau aus Sandstein.
Wanderung zu den Dômes de Fabédougou
Von Karfiguela aus führt uns unser Guide zu den Dômes. Zunächst geht es auf das Plateau hinauf.
Durch übermannshohe Gräser überqueren wir die Ebene und werfen einen Blick zurück auf das grüne Flachland zu unseren Füssen.
Am Wegesrand fliegen kleine, flauschige, weiße Federn umher. Als hätte ein wildes Tier ein Huhn erlegt und vor Ort zerrupft. Daneben eine Feuerstelle, in der schwarze Asche aufweht. Also kein Tier, hier waren Menschen am Werk. Die Szene zeugt von einem traditionellen Opfer des vorherigen Abends, berichtet unser Guide.
Nach einer dreiviertel Stunde wandern in der sengenden Sonne, können wir in der Ferne die dunklen, runden Hügel der Dômes ausmachen. Auf großen Wasserrohren, in denen das Flusswasser auf die Felder hinab geleitet wird, marschieren wir wieder ins Tal herab.
Kurz darauf stehen wir inmitten der geheimnisvollen Landschaft. Zwischen Palmen, Gräsern und einem Bächlein, ragen terrassenförmig die dunklen steinernen Hügel empor. Die Gesteinsschichten sind gut erkennbar und lassen uns die Felsen leicht erklimmen. Oben eröffnet sich ein Panorama-Blick: Bis an den Horizont erstreckt sich das Meer der schwarzen Dômes. Dazwischen ziehen sich grüne Bänder wie Lebensadern. Auf der anderen Seite breitet sich platt die Ebene mit ihren kreisrunden Zuckerrohrfeldern aus.
Eine mystische Landschaft. Im wahrsten Sinne. So sind die Dômes ebenso Kultstätte für traditionelle Riten, als auch Pilgerziel für Christen.
Erfrischung in den Wasserfällen von Karfiguéla
In der Mittagshitze geht es zurück. Wir erfrischen uns im kühlen Wasser der Cascades de Karfiguéla und bereiten im Schatten der Jahrhunderte alten, riesigen Mangobäume im Tal unser Picknick aus.
Vom Plateau ergießt sich der Fluss Camoë über unzählige Stufen in die Tiefe. Es lohnt sich, immer mal wieder vom Weg über die ausgetretenen Pfade in den Busch abzuzweigen, um die vielen kleineren und größeren Fälle zu entdecken. Mal plätschert das Wasser seicht über kleine Stufen, mal geht es mehrere Meter steil hinab.
Informationen zu den Dômes Fabédougou und Wasserfällen Karfiguéla bei Banfora:
Eintritt: jeweils 1.000 FCFA
Guide: jeweils 2.500 FCFA für die Wanderung zu den Dômes und den Wasserfällen (die Guides zeigen dir die schönsten Plätze rund um die drei größeren Fälle); am Ticketschalter der Wasserfälle warten Guides, du kannst auch bereits in Banfora in den Hotels anfragen (gleicher Preis, wenn der Guide aus Banfora mit anreist)
Wanderung zu den Dômes vom Parkplatz der Wasserfälle Karfiguéla ca. eine bis anderthalb Stunden (ein Weg). Direkte Anfahrt zu den Dômes mit dem Auto ebenfalls möglich.
Mein Tipp: Die Wanderung ist besonders in den frühen Morgenstunden oder am späteren Nachmittag zu empfehlen. Es gibt nur wenig schattenspendende Vegetation auf dem Weg. Außerdem ist das Licht am Morgen und Abend besonders schön.
Unterkunft: z.B. Hôtel Canne à Sucre in Banfora
Anfahrt: von Banfora über Piste ca. 30 Minuten, ohne 4×4 möglich
Weitere Ausflugstipps bei Banfora: Nilpferde im Lac Téngréla
Spaziergang durch die magische Landschaft der Sindou Pics
Eine absolut einmalige und verwunschene Landschaft erstreckt sich unweit von Sindou über mehrere Kilometer. Anders als die rundlichen Dômes, ragen hier teils nur noch spitze Nadeln mal 20, mal 30 Meter hoch in den Himmel.
Der Name Sindou heißt in der Regionalsprache, dort wo du dich versteckst. Dies ist wörtlich zu verstehen, denn vor Jahrhunderten bargen die Pics den Einwohnern Schutz vor ethnischen Übergriffen. Ein alter Mahlstein und Scherben aus Ton weisen noch auf die frühen Siedler hin, die hier bis ins 19. Jahrhundert lebten bevor sie sich im Tal im heutigen Sindou niederließen.
Ein wahrhaft magischer Ort. Der sowohl heilige Stätte für traditionelle Zeremonien ist, als auch Filmkulisse für den 1995 erschienen Film „L’héritage du griot“ war.
Für mich gehören die Sindou-Pics sicherlich zu den Landschaften, die mich auf Reisen bislang am meisten beeindruckt haben. Teils fühle ich mich, als wandere ich durch eine andere Welt. Unwirklich, gigantisch… einfach unvergesslich. Mein absoluter Lieblingsort ist hoch oben auf einem der Pics. Gerade in der abendlichen Sonne breitet sich eine majestätische Atmosphäre aus.
Informationen zu den Sindou Pics:
Eintritt: 1.000 FCFA inkl. geführtem Spaziergang von ca. 30-45 Minuten
Guide: 3.000 FCFA, am Ticketschalter oder bei den Hotels im Ort, leichter Spaziergang von ca. zwei Stunden
Unterkunft: z.B. Leraba Hotel
Mein Tipp: Das Leraba Hotel verleiht Mountainbikes und Quads in professionellem Zustand, um die Region auf zwei oder vier Rädern zu erkunden.
Anfahrt: von Banfora über Teerstraße ca. 45 Minuten
Weitere Ausflugstipps bei Sindou: Staudamm und Stausee von Niofila; Casernes de Douna (Höhlen, in denen einst heimische Stämme Schutz vor Übergriffen suchten)
Schreibe einen Kommentar!