Strände Mallorca: sieben ruhige Buchten zum Relaxen

Liegen und Sonnenschirme soweit das Auge reicht, Handtuch neben Handtuch, Bälle fliegen um die Ohren, Kindergeschrei und gaffende Blicke – dies ist ein häufiges Bild von den Stränden Mallorcas. Und gar nicht mein Fall! Jetzt in der Nebensaison wird es ruhiger auf der Insel. Entdecke sieben ruhige Strände zum Relaxen.

Es Trenc – ein karibischer Strand auf Mallorca

In meinem Reiseführer heißt es vielversprechend „der stille Süden… mit seinem kilometerlangen unbebauten Naturstrand“. Im Westen von Colonia de Sant Jordi ragen einige größere Hotelkomplexe in den Himmel. Aber mit Beginn des Strandes endet das Häusermeer. Vor mir paradiesisch türkis-blaues Wasser. Unter den Füßen weißer pulvriger Sand.

Strand Es Trenc auf Mallorca

Die meisten Urlauber lassen sich im ersten Strandabschnitt auf den Liegen unter den Sonnenschirmen nieder. Oder wandern den kilometerlangen Strand entlang. Bis zur FKK-Bucht. Oder noch weiter zum nächsten erschlossenen Strand mit Restaurant. Unbeachtet bleibt die kleine Bucht dazwischen. Fast alleine breiten wir hier unsere Decken aus. Und tauchen ein in das glasklare Wasser. Wir genießen die Ruhe und beobachten nebenbei die weiter ziehenden „Strandläufer“. Lediglich ein paar Segler schaukelten vor der Bucht auf dem Wasser. Kein Hotel in Sichtweite.

Strände Mallorca: Badebucht Es Trenc

Naturbadestrand im Süden – rund um Colonia de Sant Jordi

Colonia de Sant Jordi ist von Wasser umgeben. An drei Seiten grenzt der Ort ans Meer. Rundherum ein Spazierweg, teils über Holzbohlen. Andenkenläden, Souvenirshops, Restaurants und Café beschränken sich auf den kleinen Hafen. In östlicher Richtung setzt sich der Naturstrand fort. Weitere Kilometer Sandstrand vor Pinienwälder und Dünen. Unterbrochen von felsigen Küsten.

Meer rund um Colonia de Sant Jordi

Nach ein paar Metern verlaufen sich die Badegäste. Endlose Spaziergänge entlang der Küste lassen sich hier zu ganztägigen Wanderungen ausdehnen. Kleine Inseln schmücken das Meer. Besonders genieße ich es am frühen morgen. Auf meiner Jogging-Strecke den leeren Strand entlang begegne ich kaum einem Menschen.

Der südlichste Strand Mallorcas im Nude Look

Vom Cap de ses Salinas, der südlichsten Spitze Mallorcas, nähern wir uns den Buchten von der anderen Seite. Von Sant Jordi aus radeln wir an kleinen Windrädern vorbei durchs Hinterland. Links und rechts säumen Felder die Straßen. Bäume auf kurzen Stämmen spenden den Äckern und Wiesen Schatten. Dazwischen bunte Wiesen mit rotem Klatschmohn, blauen Kornblumen und weiteren wilden Blumen, deren Namen ich nicht kenne. Gelbe, weiße und lila Blüten wiegen zwischen hohen Gräsern. Eingerahmt von den typischen halbhohen Mauern aus Naturstein. Ab und an lockern kleine Finkas oder große Gehöfte und Anwesen die Landschaft auf. Schade nur, dass es keine Radwege gibt. Wir folgen zum großen Teil den Hauptstraßen.

Fahrradtour durch das Hinterland von Mallorca

Am Leuchtturm von Cap de ses Salinas stellen wir die Räder ab. Nach etwa einer halben Stunde zu Fuß erreichen wir die nächste Badebucht. Grober Sand und angeschwemmte Pflanzen sorgen für den Nude Look. Wir lassen den Blick über die Landzungen bis weit ins Meer wandern. In der herrlichen Ruhe dösen wir langsam weg.

Naturbadestrand bei Cap de ses Salinas auf Mallorca

Geheimtipp in Sant Elm – auf Felsen in der Sonne baden

Vom Südosten in den Westen: Sant Elm ist der westlichste Zipfel Mallorcas. Der Hauptstrand des Ortes ist beliebt, auch bei Einheimischen. Entsprechend überlaufen ist er am Wochenende. Alles zugeparkt. Also folgen wir der Straße gen Süden. Nach einigen hundert Metern stoßen wir per Zufall auf einen nahezu leeren Parkplatz.

Felsige Badebucht bei Sant Elm

Davor eine idyllische kleine Badebucht. Auf dem Felsvorsprung lassen wir uns nieder. Die Sonne scheint uns ins Gesicht. Ein Sprung ins klare Wasser. Ein paar Züge schwimmen. Und auf der anderen Seite wieder hinaus geklettert. Vor uns die Dracheninsel und der kleine Ort in der nächsten Bucht. Ab und an taucht ein anderer Badegast, ein Kanufahrer oder gar ein Taucher auf.

Blick auf die Dracheninsel vor Sant Elm

Bucht vor Sa Calobra – Regenbogen in spritzender Gischt

An der Westküste finden sich weniger, und vor allem steinige Buchten. Von der Küstenstraße blicken wir aus den Bergen immer wieder aufs Meer. Steil aufragende Felsen an deren Fuß sich die Wellen brechen. Ab und an schlängeln sich kleine Wege hinunter an die Küste. Die wohl spektakulärste Abfahrt führt über Serpentinen bis Sa Calobra. Schleifen, Kurven, enge Kehren reihen sich aneinander. Zwischen Bussen und Mietwagen düsen Rennradfahrer die Straße hinab. Und quälen sich wieder hinauf.

Sa Calobra von Mallorca

Der Strand von Sa Calobra ist toll – keine Frage – leider nur nicht ohne Massen von Touristen zu haben. Mit Kaffee und Eis verziehen wir uns an den Strand der vorgelagerten Bucht. Unterhalb der Zufahrt. Ich sitze am Steg, die Füße baumeln in den anbrausenden Wellen. Kleine Regenbogen tauchen in der zurückspritzenden Gischt auf und verschwinden wieder. Dabei lassen sich die Touristen, die nebenan in Schlange auf das anlegende Boot warten, glatt vergessen.

Badebucht vor Sa Calobra

Cala Murta – paradiesische Bucht mit Eselbesuch

Unser heutiges Ziel ist der nördlichste Zipfel der Insel, Cap de Formentor. Auf dem Weg legen wir einen Badestop auf der Halbinsel ein. Den überfüllten, direkt an der Straße liegenden, Cala Pi de la Posada lassen wir links (oder eher rechts) liegen.

Strände Mallorca: Cala Murta

Wir parken am kleinen Abzweig zur Cala Murta. Knapp eine Stunde marschieren wir durch schattigen Pinienwald. Vor uns eine kleine Bucht. Die Hänge mit Bäumen bewachsen. Felsen ragen ins Wasser, das türkisblau schimmert. Eine Herde Esel steckt uns neugierig die Köpfe entgegen. Eine Ziege sucht mit ihrem Zicklein nach Leckerbissen. Am Kiesstrand liegen nur einige Sonnenanbeter. Der Grund im Wasser ist angenehm sandig. Vor der Küste ankern Jachten und Segler. In der paradiesischen Bucht verlieren wir jedes Zeitgefühl und brechen erst spät zum weiteren Weg ans nördlichste Ende der Insel auf.

Esel am Strand von Mallorca

Vor roten Felsen am Strand bei Port des Canogne

An unserem letzten Tag auf Mallorca wandern wir die Küste entlang. Von Banyalbufar bis Port des Canogne. Der Weg führt uns etwa eine Stunde durch den Wald. Den Duft der Pinien in der Nase und das Zwitschern der Vögel im Ohr. Durch die Bäume blicken wir auf das türkise Meer, Klippen, Buchten und Felsen. Von weit unten dringt das Tosen der anbrandenden Wellen hinauf.

Hafen auf Mallorca

Bald steigen wir auf Meereshöhe hinab. Der kleine Strand vor Port des Canogne ist unser Ziel. Über Steine hüpfen wir etwas umständlich ins Meer. Dafür aber ohne uns den Weg durch Strandliegen und Handtücher suchen zu müssen. Eine herrliche Erfrischung nach der kleinen Wandertour.

Badebucht an der Westküste Mallorcas

Mein Fazit: Es gibt sie, die ruhigen Strände Mallorcas. Mit etwas Gespür für den richtigen Zeitpunkt und die passenden Orte können wir dem Touristenrummel entgehen. Und die natürliche Schönheit der Insel genießen. Voraus gesetzt, du legst keinen Wert auf Kioske und Liegen am Strand und nimmst auch mal einen Fußmarsch in Kauf. Die Ostküste nehme ich mir ein andermal vor. Sicher lassen sich auch dort in den zahlreichen Buchten ruhige Strände entdecken.

Karte: Ruhige Strände von Mallorca


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